Im Winter und zeitigen Frühjahr fallen an den kahlen, unbelaubten Zweigen mancher Roter und Schwarzer Johannisbeeren ungewöhnlich dicke, kugelig aufgeblähte Knospen auf. Dies ist kein Anzeichen für einen vorzeitigen Austrieb, sondern das charakteristische Symptom für einen Befall mit der Johannisbeergallmilbe Cecidophyopsis ribis, so der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. In diesen Rundknospen überwintern die winzigen Gallmilben in großer Zahl. Die betroffenen Zweige treiben nicht oder nur unvollkommen aus. Dadurch kann das Wachstum der Sträucher und ihr Ertrag stark beeinträchtigt werden.
Mit Beginn der Vegetationsperiode verlassen die Gallmilben an warmen Frühlingstagen die Rundknospen und besiedeln das sich entfaltende Laub. Bei starkem Befall entwickeln sich die wachsenden Blattflächen unsymmetrisch und sie bleiben kleiner. In den darauffolgenden Wochen suchen die Milben die sich entwickelnden neuen Knospen an den Jahrestrieben auf. Darin vermehren sie sich und saugen an den Blättern. Das führt zu der ungewöhnlichen Knospenentwicklung.
Alle Rundknospen müssen ausgebrochen und vernichtet werden. Stark befallene Triebe sollte man ganz entfernen. Wenn sehr viele Zweige betroffen sind, kann man den Strauch auch radikal zurückschneiden und aus gesunden Basisaugen neu aufbauen. Die Milben werden nach dem Auswandern aus den Knospen auch mit dem Wind und mit Regentropfen weitergetragen. Deshalb sollten befallene Triebe nicht am Strauch verbleiben, denn von dort aus können sich die Tiere erneut ausbreiten.
Pressemeldung Landwirtschaftskammer NRW