Auch jetzt noch macht es Sinn, sich beim Hausarzt gegen die Grippe impfen zu lassen.


Winterzeit ist Grippezeit: Auch im Kreis Lippe werden derzeit immer häufiger Fälle von Grippe gemeldet. Erfahrungsgemäß wird die Zahl der Erkrankungen in den nächsten Wochen voraussichtlich noch weiter ansteigen: „Wir rechnen damit, dass die Grippewelle jetzt ins Rollen kommt“, erklärt Dr. Kerstin Ahaus, Leiterin des Gesundheitsamtes beim Kreis Lippe.
 
Woran erkennt man die Infektion mit den sogenannten Influenza-Viren?
 
„Auf den ersten Blick ähnelt die Grippe häufig den Symptomen einer Erkältung, auch grippaler Infekt genannt. Abschließende Sicherheit gibt ein Rachenabstrich beim Hausarzt, der im Labor analysiert wird“, erläutert Marco Schulze vom Gesundheitsamt des Kreises Lippe. Deshalb sollten Erkrankte sich zeitnah an ihren Hausarzt wenden: Dieser stellt die Diagnose, ob es sich um eine Grippe oder einen grippalen Infekt handelt, außerdem kann er Medikamente zur Symptomlinderung verschreiben.
 
Typische Symptome einer Grippe sind das plötzlich einsetzende Krankheitsgefühl mit Fieber, Halsschmerzen und trockenem Husten, meistens begleitet von Muskel-, Glieder-, Rücken- oder Kopfschmerzen, die Schwere der Erkrankung kann insgesamt sehr unterschiedlich sein. Erkrankte sollten darauf achten, den Kontakt zu anderen Menschen möglichst einzuschränken, dies gilt besonders zu Säuglingen, Kleinkindern, Schwangeren, Senioren sowie Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder chronischen Grunderkrankungen. Darüber hinaus sollten sie unbedingt Bettruhe einhalten und körperliche Anstrengungen vermeiden. Regelmäßiges Lüften des Krankenzimmers trägt  ebenfalls zur raschen Genesung bei. Wer sich trotz Grippeerkrankung nicht schont, riskiert Komplikationen: So können in der Folge einer Grippe Lungenentzündungen auftreten, bei Kindern können sich auch Mittelohrentzündungen entwickeln. Seltener sind Entzündungen des Gehirns oder des Herzmuskels.
 
Wie kann man eine Ansteckung vermeiden?
 
Die Influenza wird durch Viren ausgelöst – diese verändern sich ständig und bilden häufig neue Varianten. Deshalb kann man auch mehrmals im Leben an Grippe erkranken, und deshalb muss auch jedes Jahr ein neuer Impfstoff entwickelt werden.
 
Der Grippe-Virus ist hochansteckend: So gelangen zum Beispiel beim Niesen, Husten oder Sprechen kleinste, virushaltige Tröpfchen des Nasen-Rachen-Sekrets von Erkrankten in die Luft und können von anderen Menschen in der Nähe eingeatmet werden. Auch über die Hände kann eine Ansteckung erfolgen: So werden die Viren weitergereicht, wenn die Hände mit virushaltigen Sekreten in Kontakt gekommen sind. Werden anschließend Mund, Nase oder Augen berührt, können die Grippeviren über die Schleimhäute in den Körper eindringen. Die Erreger können  an Türklinken, Haltegriffen, Treppengeländern oder ähnlichen Gegenständen haften und von dort über die Hände weiter gereicht werden.
 
Häufiges und gründliches Händewaschen ist deshalb ein wichtiger Beitrag, um Infektionsketten zu unterbrechen und sich und andere vor einer Ansteckung zu schützen.
 
Hinweis zur Grippeschutz-Impfung
 
Der beste Schutz gegen eine Infektion mit dem Grippe-Virus bleibt aber eine Impfung: Sie sollte jährlich verabreicht werden, am besten in den Monaten Oktober und November. „Aber auch jetzt noch ist es ratsam, sich impfen zu lassen, denn der Höhepunkt der diesjährigen Grippewelle ist noch zu erwarten“, betont Dr. Ahaus.
 
Davon abgesehen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Grippeschutz-Impfung ausdrücklich für Menschen, die besonders gefährdet sind, schwer zu erkranken. Dies betrifft insbesondere:
 
– Menschen, die 60 Jahre und älter sind
 
– Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel; bei chronischen Grunderkrankungen schon ab dem ersten Schwangerschaftsdrittel
 
– Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung durch ein Grundleiden, wie zum Beispiel chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislauferkrankungen, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Krankheiten wie Multiple Sklerose, angeborene oder später erworbene Störungen des Immunsystems, HIV-Infektion
 
– Mitarbeiter sowie Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen
 
– Personen mit stark erhöhtem Risiko, sich und andere anzustecken, zum Beispiel medizinisches Personal oder Personal in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr
 
Das Gesundheitsamt weist außerdem ausdrücklich darauf hin, dass besonders Menschen, die in Gemeinschaftseinrichtungen wie Krankenhäusern, aber auch Kindergärten oder Pflegeheimen tätig sind oder diese besuchen, nach einer Erkrankung vollständig genesen sein müssen, bevor sie in diesen wieder tätig sind oder diese besuchen.
 
Für Fragen und weitere Informationen stehen die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes unter 05231/ 62-1100 gerne zur Verfügung.
Pressemeldung Kreis Lippe