Lemgo TBVAm 9. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga empfängt der TBV Lemgo am Samstag, den 22. Oktober um 19 Uhr die MT Melsungen. Der Tabellenelfte reist mit gut gemachtem Boden und Rückenwind ins Lipperland. „Wir werden uns Zuhause nicht verstecken und schon gar nicht kampflos geschlagen geben“, sieht TBV-Trainer Florian Kehrmann der Partie ins Auge.

Mit Platz vier und der damit verbundenen Qualifikation für den Europapokal war die Saison 2015/16 für die MT Melsungen die erfolgreichste der Clubgeschichte. An diese Leistung wollte man anknüpfen, sich erneut für den EHF-Cup qualifizieren und auf das große Ziel, Champions League 2020, hinarbeiten. Der große Befreiungsschlag auf dem Weg zum Saisonziel gelang der MT in der vergangenen Bundesligapartie gegen den TVB Stuttgart. Mit 16 Toren zeigte Europameister Johannes Sellin, was in ihm steckt. Mit dieser Tor-Gala katapultierte er sich auf Platz zwei der Bundesliga-Torstatistik. Die Mannschaft von Trainer Michael Roth zeigte in dieser Partie was sie im Stande ist, zu leisten, denn der Saisonstart war alles andere als rosig. Jäh wurden die Nordhessen aus ihren Träumen gerissen, als sie die ersten beiden Bundesligaspiele der aktuellen Saison in den Sand setzten. Ausgerechnet gegen die beiden Aufsteiger aus Coburg und Erlangen steckte man bittere Niederlagen ein.

Für den auf unbestimmte Zeit ausfallenden Gabor Langhans, erst zu dieser Saison vom TuS N-Lübbecke als Unterstützung für den rechten Rückraum gekommen, verpflichtete man per Blitztransfer den in Kiel frei gewordenen Linkshänder Dener Jaanimaa. Gemeinsam mit Michael Müller soll der Este auf Rückraumrechts für Tore sorgen. Müllers Bruder Philipp spielt nach wie vor auf Rückraumlinks, gemeinsam mit Momir Rnic, der mit 30 Toren auf Platz zwei der MT-Torschützenliste steht. Übertroffen wird Rnic zurzeit deutlich von Nationalspieler Johannes Sellin, der von seiner angestammten Rechtsaußenposition nun 55 Treffer auf sein Torkonto buchen konnte. Sein Pendant auf links, Michael Allendorf, der aufgrund von Verletzungspech erst sechs Spiele absolvieren konnte, folgt auf Platz drei mit 25 Toren. Auf Außen kehrt auch ein bekanntes Gesicht zurück in die Lipperlandhalle. Seit dieser Saison läuft Ex-Lemgoer Ari Haenen für die Nordhessen auf. Ebenfalls gut bekannt ist Melsungens Mittelmann Timm Schneider, der ebenfalls einige Jahre Hexenkessel-Erfahrung mitbringt. Neben Schneider ist vor allem der eben erst genesene Patrik Fahlgren von der Mitte torgefährlich. Michael Roth lobte in der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Stuttgart zwei seiner Zugänge: „Mich hat gefreut, dass wir auch in der zweiten Halbzeit nicht nachgelassen haben, auch als neue Spieler rein kamen. Dener Jaanimaa hat seine Sache gut gemacht und vor allem unser Youngster Johannes Golla auch. Der hat sich seinen Einsatz über seine Trainingsleistungen verdient und ein tolles Spiel gemacht.“ Bei der Partie am kommenden Samstag ist der Einsatz von Rene Villadsen mit einem Fragezeichen besetzt, für den verletzten Jeffrey Boomhouwer rückt der 18-jährige Fin Backs aus dem Unterbau des Bundesliga Teams in den Kader auf.

„Wir werden viel Aggressivität in der Abwehr brauchen und müssen viel investieren, um im Angriff zu Chancen zu kommen. Melsungen spielt eine kompakte 6-0, aber auch eine sehr beweglich 5-1-Abwehr. Wir müssen ihre Abwehr auseinander ziehen, um dann auch mit Überzeugung unsere Torchancen zu nutzen“, lautet Kehrmanns Plan.

Geleitet wird die Partie von den Unparteiischen Matthias Brauer und Kay Holm.