Wie ein Instrument aus den späten 1820er-Jahren tatsächlich klingt, dürfen Studierende der Klavierabteilung seit einigen Jahren erfahren: Denn die Hochschule hat im Sommer 2017 einen Wiener Hammerflügel von Johann Fritz angeschafft. Fritz gehörte zu einem der bedeutendsten Klavierbauer der Schubertzeit. Im Gegensatz zu einem modernen Konzertflügel besitzt ein historisches Instrument andere klangliche und mechanische Eigenschaften, klingt leiser und verfügt über Pedalregister, die damals verbreitet und modern waren.
Das erste Mal im Konzert erklingt der Flügel am 11.07. Und das auch noch von einem Virtuosen, der sich auf historische Tasteninstrumente spezialisiert hat und damit auf der ganzen Welt im Konzert zu erleben ist: Kristian Bezuidenhout beschließt mit Werken von Franz Schubert die diesjährige Reihe der Detmolder Meisterkonzerte und nimmt das Publikum dabei mit auf eine Reise in die Welt historisch informierter Aufführungspraxis. Ausgebildet am Klavier und am Cembalo, bildet das Hammerklavier eine besondere Vorliebe des gebürtigen Südafrikaners, der seinem Publikum immer wieder zeigen möchte, dass Mozart, Beethoven und Schubert für das Hammerklavier und nicht für den Flügel geschrieben haben. Er studierte in Australien, um dann in Amerika seine Karriere zu beginnen. Internationale Anerkennung erhielt er mit 21 Jahren, nachdem er den ersten Preis und den Publikumspreis beim Internationalen Fortepiano-Wettbewerb in Brügge gewann.
Seine besondere Vorliebe gilt den Werken Mozarts, was sich in einer Gesamteinspielung aller Klavierwerke des Komponisten bei Harmonia mundi niederschlägt. Dementsprechend läutet Bezuidenhout sein Konzert in Detmold auch mit der Fantasie c-Moll D 2e von Franz Schubert ein. Darin brachte der erst 14-jährige Schubert seine Bewunderung für Mozart zum Ausdruck. Die 1811 geschriebene Komposition mit den Tempi Largo-Andantino-Allegro-Largo zitiert das Werk seines Vorbildes. Es folgen eine Reihe von Einzelstücken, darunter befinden sich u. a. auch die 13 Variationen auf ein Thema von Anselm Hüttenbrenner, seine Sonate Nr. 7 Es-Dur sowie die Ungarische Melodie h-Moll.
Die Einführung eine Stunde vor Konzertbeginn gibt Helga Trölenberg im Gartensaal des Palais. Tickets in Höhe von 31, 27 bzw. 22 Euro sind im Vorfeld im Haus der Musik, unter www.ticketonline.de und an der Abendkasse erhältlich. Ermäßigten Eintritt erhalten Studierende und Schüler in Höhe von 16, 13,50 bzw. 11 Euro.
Pressemeldung HOCHSCHULE FÜR MUSIK DETMOLD