Foto: Landesverband Lippe

Sie wird schmerzlich von vielen Lipperinnen und Lippern vermisst: Die Bandelhütte am Hermannsdenkmal, die in der Nacht vom 27. auf den 28. Dezember 2021 abgebrannt ist, hat einen großen schwarzen Fleck im vertrauten Denkmalsareal hinterlassen. Das soll aber nicht so bleiben: Um eine der Bedeutung des Ortes angemessene Lösung für die Zukunft zu schaffen, plant der Landesverband Lippe, noch in diesem Jahr einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb für das gesamte Denkmalsareal zu starten. Dabei sollen auch verschiedene alternative Ideen für die künftige Nutzung des alten Standortes der Bandelhütte entwickelt werden.

 

„Wir hören bei unseren Gesprächen mit den Lipperinnen und Lippern den einhelligen Wunsch, dass der Standort der Bandelhütte wieder bebaut bzw. genutzt wird – und wir teilen diesen Wunsch: An dieser Stelle muss aus unserer Sicht auch künftig an Ernst von Bandel, an die Geschichte des Denkmalsbaus sowie an die Hütte mit ihrer kulturhistorischen Bedeutung erinnert werden“, sagt Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast. Eine „Kopie“ der aus Holz gezimmerten Hütte werde es aber nicht geben können: „Der Denkmalschutz für diesen Bereich ist mit der Zerstörung der Hütte erloschen. Für eine neue Bebauung gilt somit das aktuelle Baurecht“, führt Ingo Düsterhus, leitender Architekt des Landesverbandes Lippe, aus. Gleichwohl werde der Denkmalschutz des Gesamtareals eine Rolle spielen, sollte ein neuer Bau errichtet werden: „Das wollen wir jedoch gern offenhalten: Ob ein Gebäude errichtet oder beispielsweise eine Lösung gefunden wird, die mit digitalen Hilfsmitteln einen Eindruck von der historischen Situation vermittelt – dazu soll der städtebauliche Realisierungswettbewerb Ideen und Antworten bringen.“

 

Die Idee für einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb für das gesamte Denkmalsareal verfolgt der Landesverband Lippe bereits seit einiger Zeit. Um der besonderen städtebaulichen Bedeutung des gesamten Geländes am Fuße des Denkmals gerecht zu werden, sollen verschiedene Architekten und Landschaftsplaner um ihre Vorschläge gebeten werden. Eine unabhängige Jury entscheidet dann über den besten Entwurf. Durch die neue Situation wird der Ort der Bandelhütte jetzt einen größeren Stellenwert erhalten, damit auch in Zukunft an die Geschichte des Baus, den Erbauer und seine Hütte in angemessener Form erinnert wird. Aktuell ist das Areal der Bandelhütte noch gesperrt: Die polizeilichen Ermittlungen dauern an, die Brandursache ist nach wie vor nicht abgeklärt.