Die gute Nachricht zuerst: Die lippische Wirtschaft blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Die Stimmung ist gut. „Und die noch bessere Nachricht: Die heimischen Unternehmen rechnen 2018 mit einem weiteren Wachstum“, freut sich IHK Präsident Ernst-Michael Hasse.
Volle Auftragsbücher, ein florierendes Auslandsgeschäft, eine hohe Investitionsbereitschaft und ein positiver Beschäftigungstrend sind der Hintergrund für die anhaltend gute Geschäftslage der lippischen Wirtschaft. Sie bilden zugleich die Basis für den Optimismus, mit dem die Unternehmen ins neue Jahr gehen. Die Industrie bleibt der Treiber der Konjunktur. Im Handel steigt das Konjunkturbarometer. Die Dienstleister verharren auf dem hohen Niveau der Vorumfrage.
Risiken sehen die Unternehmen in steigenden Arbeitskosten sowie der Wirtschaftspolitik. Sie mahnen an, dass umgehend eine handlungsfähige Regierung gebildet werden muss. Von dieser erwarten sie die Gestaltung von Rahmenbedingungen, die einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg für Unternehmen ermöglichen. Auch der Fachkräftebedarf spitzt sich weiter zu und beeinträchtigt Expansionspläne. „Die lippische Wirtschaft steht vor einem spannenden und herausfordernden Jahr“, betont der IHK Präsident.
Der IHK-Konjunkturklimaindikator erreicht mit 132,1 Punkten einen Wert nahe dem Spitzenwert vom Frühjahr 2011. Damals lag der Wert bei 134,8 Punkten.
Die Stimmung war noch nie so gut wie jetzt. Im Dezember 2017 beurteilten sechs von zehn Antwortenden ihre aktuelle Geschäftslage mit „gut“, ein Drittel vergab die Note „befriedigend“. Acht Prozent waren unzufrieden.
Auch der Blick in die Zukunft lässt darauf hoffen, dass sich der Schwung der heimischen Wirtschaft ins neue Jahr überträgt. Denn auch das neue Jahr startet vielversprechend: Jeder vierte Betrieb (Sommer 2017: jeder fünfte) prognostiziert, dass der Konjunkturzug weiter an Fahrt gewinnt. Die lippische Wirtschaft punktet mit Zuverlässigkeit, Flexibilität und hoher Produktqualität sowie einem attraktiven Angebot an Waren und Dienstleistungen. Das sind gute Voraussetzungen, um Bestandskunden zu binden und potentielle Neukunden zu überzeugen. Nur zehn Prozent der Antwortenden blicken skeptisch in die Zukunft.
Seit 2010 werden die Unternehmen explizit nach den Risiken für die konjunkturelle Entwicklung gefragt. Üblicherweise ist die Inlandsnachfrage die Achillesferse der erwarteten Entwicklung. Doch dies hat sich in der letzten Konjunkturumfrage gewandelt: Erstmals nennen die heimischen Unternehmen als Risikofaktor Nummer 1 die Arbeitskosten. Auch der Fachkräftemangel hatte noch nie einen so hohen Stellenwert.
Ein weiteres Indiz dafür, dass sich die lippische Wirtschaft auf dem Wachstumspfad befindet, ist die kräftige Investitionstätigkeit. Der Anteil der Unternehmen, die im abgelaufenen Jahr investiert haben, war größer als erwartet. Auch in 2018 zieht die Investitionsneigung weiter an. Hauptmotiv ist und bleibt der Ersatzbedarf. Mittlerweile hat jedoch fast jedes zweite Unternehmen Erweiterungspläne, da sie an Kapazitätsgrenzen stoßen. Weitere Unternehmen würden investieren, aber Eigenkapitalmangel oder administrative Hemmnisse stehen diesen Absichten entgegen.
Das freundliche Konjunkturklima strahlt auf den Arbeitsmarkt aus. Die Nachfrage nach zusätzlichem Personal war lebhaft. Laut Umfrage hat knapp jedes zweite Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr vermehrt Mitarbeiter eingestellt. Ein Achtel musste die Belegschaft reduzieren. In den kommenden zwölf Monaten wird die weit überwiegende Mehrheit der Antwortenden die Zahl der Beschäftigten auf dem erreichten, hohen Niveau halten. Mehr als ein Viertel plant angesichts der guten Auftragslage weitere Neueinstellungen, sofern genügend Fachkräfte am Markt zu finden sind. Zehn Prozent ziehen einen Arbeitsplatzabbau in Betracht.
An der aktuellen Konjunkturumfrage beteiligten sich 171 Unternehmen mit knapp 18 000 Beschäftigten in Lippe. Diese Unternehmen gehören zu den Branchen Industrie, Bau, Handel, Dienstleistung und Kreditgewerbe.
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