Ende 2020 lebten in Nordrhein-Westfalen 11.385 Frauen und 9.130 Männer mit französischer Staatsangehörigkeit. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich des Deutsch-Französischen Tags mitteilt, war die Zahl der Französinnen und Franzosen mit 20.515 um 20 Prozent höher als zehn Jahre zuvor (2010: 17.163). Damit lag die französische Staatsangehörigkeit 2020 auf dem 27. Platz im NRW-Nationenranking. NRW-weit lebten die meisten Menschen mit französischem Pass in Düsseldorf (3.750), Köln (3.135) und Bonn (1.200). Von 2010 bis 2020 zogen insgesamt 32.600 Personen von Frankreich nach Nordrhein-Westfalen. Von NRW nach Frankreich zogen im selben Zeitraum 28.200 Menschen. Damit sind in den letzten zehn Jahren 4.400 Personen mehr aus Frankreich nach NRW gezogen als das Land in diese Richtung verließen. Die meisten Zuzüge aus Frankreich in diesem Zeitraum gab es von 2013 bis 2016 als jeweils mehr als 3.000 Personen von dort zuwanderten.
Im Schuljahr 2020/21 wurden an den allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen pro Woche im Schnitt 37.503 Stunden Französischunterricht erteilt. Französisch war damit nach Englisch (261.903 Stunden) die am zweithäufigsten unterrichtete Fremdsprache. Die meisten Wochenstunden Französischunterricht (24.264 Stunden; 64,7 Prozent) wurden an Gymnasien unterrichtet. Gesamtschulen (5.648 Stunden; 15,1 Prozent) und Realschulen (5.173 Stunden; 13,8 Prozent) belegten Platz zwei und drei. Frankreich ist einer der bedeutendsten Handelspartner Nordrhein-Westfalens. Mit Ausfuhren im Wert von 14,6 Milliarden Euro war Frankreich 2020 das zweitwichtigste Abnehmerland und mit Einfuhren im Wert von 11,6 Milliarden Euro das drittwichtigste Lieferland der NRW-Wirtschaft.
Während der Wert der Ausfuhren nach Frankreich in den Jahren von 2014 bis 2019 um 1,6 Prozent stieg, erhöhte sich der Wert der Einfuhren in diesem Zeitraum sogar um 11,7 Prozent. Seit 2020 sind aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen sowohl die Importe (-20,1 Prozent) als auch die Exporte (-10,2 Prozent) rückläufig. Von Januar bis Oktober 2021 wurden Waren im Wert von 14 Milliarden Euro nach Frankreich exportiert. Im gleichen Zeitraum wurden Waren im Wert von elf Milliarden Euro von dort importiert. Wichtigstes Exportgut nach Frankreich waren 2020 mit einem Anteil von 17,0 Prozent am Gesamtexport chemische Erzeugnisse (2,5 Milliarden Euro). Bei den Importgütern belegten Kraftwagen und Kraftwagenteile (2,1 Milliarden Euro) mit einem Anteil von 17,8 Prozent den ersten Platz. Neben den Gütern, die überwiegend zwischen Industrienationen gehandelt werden, sind bestimmte landesspezifische Produkte aus Frankreich auch in NRW beliebt: Beispielsweise wurden 2020 aus Frankreich 4.766 Tonnen Käse und Quark importiert. Aber auch von NRW nach Frankreich wurden 3.375 Tonnen Käse und Quark exportiert. Beim Wein sieht das Verhältnis aber anders aus: Während 31.497 Tonnen Wein aus Frankreich nach NRW flossen, wurden 2020 „nur” 29 Tonnen Wein aus NRW dorthin geliefert.
Pressemeldung IT.NRW