Budde-so-war-Blomberg2Hannelore Budde hat mit „So war Blomberg“ bereits ihr zweites Buch veröffentlicht.
Inhaltlich geht es in ihrem Werk um Geschichte und Geschichten aus Blomberg.
Aus der Feststellung heraus, dass das Schwelgen in Erinnnerungen vielen Blombergern Spaß bereitet hat, rief sie bereits im November 2013 zum Mitwirken auf. Eine Vielzahl von Geschichten und Anekdoten sowie unzählige Bilder wurden ihr zur Verfügung gestellt. Nachdem die Veröffentlichung nun bereits ein paar Wochen zurückliegt, bat die Nelken Welt zum Interview.
Frau Budde, wie lange haben Sie an dem Buch gearbeitet?
Von Beginn der Idee, zu diesem Werk, bis zur Veröffentlichung vergingen genau zwei Jahre.
Viele Geschichten wurden mir schon eher erzählt und vor Jahren hatte ich mir einen Ordner angelegt mit dem Titel: „Ein Tag mit Hermann Lange“. Dahinein schrieb ich alle Geschichten, die Hermann mir im Laufe der Jahre erzählt hatte.
Wieviele Personen haben effektiv mitgewirkt?
In meinem „Dankeschön“ am Anfang des Buches habe ich ca. 30 Personen gedankt. Wenn man aber im Innern sieht, von wem ich noch weitere Geschichten und Fotos erhalten habe, dann sind es mit Drucker, Verkäufer und mündlichen Zulieferern mindestens 50 Personen- wenn nicht noch
mehr- fast alles Blomberger.
Von wem bekamen Sie die meiste Unterstützung?
Die meiste Unterstützung bekam ich von meinem Mann, Rainer Koch, Volker Reese und Hermann Lange. Mit dem Grafiker Stefan Hartwig arbeitete ich in den letzten Jahren häufiger zusammen und auch in den letzten Wochen vor der Veröffentlichung war ich mehrmals in seinem Büro.
Woher rührte Ihre Motivation?
Unsere Tochter und auch meine Schüler in der Grundschule am Weinberg wollten oft Geschichten
aus Blomberg hören. Vielleicht wollten sie nicht rechnen und hatten schnell herausgefunden, dass
ich ihnen auf ihre Fragen gerne antwortete. Fragen wie: „Was ist ein Bollerwagen, ein Misthaufen oder eine Wurstesuppe?“, die haben mich bewogen Geschichte und Geschichten über den Ort zu schreiben.
Wieviele Stunden haben Sie investiert?
Das kann ich nicht genau sagen, da ich manchmal intensiv und dann wieder tagelang gar nicht arbeitete. Wenn ich allerdings am Computer saß, dann durfte ich nicht gestört werden. Immer wenn ich Hunger hatte, dann rief ich meinen Mann und bat um einen Imbiss.
Als Privatperson ist das schon ein finanzielles Risiko, oder?
Von unserem Kochbuch:“So schmeckt Blomberg“, wussten wir ungefähr, wie teuer der Druck und die Gestaltung so eines Werkes ist. Die Stadtsparkasse Blomberg und der Blomberger Heimatverein boten sich an, mich finanziell zu unterstützen. Dieses Angebot nahm ich gerne an. Da das Kochbuch mit 500 Stück binnen zwei Monate verkauft war, entschlossen wir uns von diesem Buch 1000 Stück drucken zu lassen.
Würden Sie das Buch als Geschichtsbuch einordnen?
Es ist ein Geschichtsbuch mit lustigen Geschichten, das auch Kinder gut lesen können, um etwas über ihren Ort zu erfahren. Es ist nicht chronologisch sortiert, das kann man im Internet oder an anderen geschichtlichen Quellen nachlesen. Ich habe mich hauptsächlich an den Straßen orientiert.
Welches ist Ihre persönliche„Lieblingsgeschichte“ ?
Es gibt viele Geschichten, die mir gefallen. Einige habe ich selbst erlebt z.B.
Sünte Märten Singen bei Klempner Pantze oder viel lustige Späße in der Badeanstalt.
Ganz besonders hat mir aber die Aktion des Frisörs Erich Brackhan gefallen, der sich trotz widriger
Wetterbedingungen von seinem Vorhaben nach Detmold zur Prüfung zu kommen nicht abhalten ließ.
Auf den letzten Seiten finden Leser die Geschichte „Die Blomberger Schusterlaterne“. Warum?
Diese Geschichte schrieb ich im Jahre 1987 für unsere Tochter und ihre Freunde, die damals im Heimatkundeunterricht das Thema „Blomberg“ erarbeiteten. Ich schickte die Geschichte an mehrere Kinderbuchverlage und erhielt sie zurück mit dem Vermerk, dass sie sehr nett sei aber eben Lokalkolorit und daher uninteressant für Leser außerhalb Blombergs.
Karina Schomburg war einige Jahre später Prakti kantin in der Buchhandlung. Sie zeichnete die Bilder zu dem Text und dann suchte ich jahrelang die Möglichkeit zur Veröffentlichung. Eigentlich wollte ich nur einige
Geschichten um die Schusterlaterne
schreiben. Das kam dann ganz anders.
Wie ist das bisherige Feedback im Allgemeinen?
Bis jetzt habe ich nur positive Resonanzen erhalten. Am 29.12.2014 rief mich eine Leserin an, die als Enkeltochter die Geschichte von ihrem Großvater korrigieren wollte. Ich habe aber nur aufgeschrieben, was man mir erzählt hatte. Ich vertröstete sie und habe daraufhin gewiesen, dass es doch richtig schön sei, wie sie sich nun an ihren Großvater erinnere, denn niemand ist tot, solange man sich an ihn erinnern kann!
Welches Kompliment war das Schönste?
Das schönste Kompliment bekam ich von der Mutter einer ehemaligen Schülerin: „Nun habe ich endlich etwas über Blomberg erfahren und kann mitreden, wenn die hier geborenen über alte Begebenheiten reden. Ich werde ihr Buch nehmen und bei schönem Wetter die Straßen abgehen und die Häuser suchen.“
Unter wievielen Weihnachtsbäumen war das Buch wohl zu finden?
Ca. unter 300 Weihnachtsbäumen. (Blomberg, Detmold, Meppen, Dänemark, Usedom, Düsseldorf, Holland, Südfrankreich, USA etc.)
Wird es einen Nachdruck geben?
Nein, vom Kochbuch gibt es auch keinen Nachdruck, hiervon gibt es inzwischen eine CD. Wir haben etwas Schönes machen wollen und gehofft, dass es die Leute erfreut!!
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