Rund 300 Frauen aus ganz Lippe konnten Landrat Dr. Axel Lehmann, Referentin Friederike Galland und Gleichstellungsbeauftragte Nicole Krüger (v.r.) zum vierten Empfang der Gleichstellungsstelle des Kreises Lippe begrüßen. (Foto: Kreis Lippe)

Der Jahresempfang der Gleichstellungsstelle des Kreises Lippe bietet jedes Jahr eine Plattform für den Austausch zwischen weiblichen Fachkräften und Frauen in Führungspositionen aus Lippe. Der Kreis Lippe setzt sich für gleiche Chancen und Bedingungen ein. Der Einsatz dafür beginnt in der Verwaltung, so konnte beispielsweise der Anteil weiblicher Führungskräfte gesteigert werden und der Gleichstellungsplan fasst die Ziele für die Kreisverwaltung zusammen. Der Kreistag hat den „Gleichstellungsplan 2020 – 2025“ beschlossen und nun gilt es, die Vorhaben in den kommenden Jahren zu realisieren.

 

Über 280 Anmeldungen für den Jahresempfang dokumentieren das hohe Interesse der Frauen aus kleinen und mittelständischen Unternehmen, aus Verwaltungen und weiteren Betrieben. Im Kreishaus trafen sich Personalverantwortliche, Selbständige, Politikerinnen, Gleichstellungsbeauftragte, Frauen aus Institutionen, Vereinen, Verbänden und von Trägern, die haupt- und ehrenamtlich mit und für Frauen tätig sind.

 

Die Anwesenden konnten auch in diesem Jahr wieder intensiv netzwerken und griffen dabei den Impulsvortrag von Friederike Galland unter dem Titel: „Erst die Arbeit – dann das Vergnügen?! Pointiert kommuniziert. Mit mehr Humor ins Berufsleben.“ auf. Sie arbeitet seit Jahrzehnten als Rhetorikerin und Kommunikationstrainerin sowie als selbständige Coachin und bei Bildungsträgern.

 

Gleichstellungsplan 2020 – 2025

Das Landesgleichstellungsgesetz gibt für jede Verwaltung mit mehr als 20 Beschäftigten vor, alle fünf Jahre einen Gleichstellungsplan zu erarbeiten. Der Plan zeigt auf, wie Gleichstellung gefördert, Beruf und Familie vereinbart und der Anteil von Frauen in Führungspositionen verbessert werden können. Dafür braucht es eine Personal- und Organisationspolitik, die für alle gleiche Chancen und Bedingungen schafft.

 

Der Gleichstellungsplan dokumentiert auch die aktuelle Situation. Im Juni 2019 haben in der Kreisverwaltung rund 1.800 Mitarbeitende gearbeitet. Angestellte und verbeamtete Personen, Auszubildende sowie Studierende sind zu 60 Prozent Frauen und zu 40 Prozent Männer, wobei der Altersdurchschnitt bei 43,6 Jahren liegt.

 

Die Führungspositionen sind mit 49 Prozent von weiblichen Leitungskräften besetzt. In der Führungskonferenz, an der auch Teamleitungen teilnehmen, sind 38 Prozent weibliche und 62 Prozent männliche Führungskräfte. Im Rückblick zeigt sich eine positive Entwicklung: Denn im Jahr 2016 haben sich bei der Führungskonferenz 26 Prozent Frauen und 74 Prozent Männern gegenseitig über die aktuellen Themen der Kreisverwaltung informiert.

 

In den kommenden Jahren wird sich die Gleichstellungsstelle an vielen Prozessen in der Verwaltung beteiligen, beispielweise wenn Richtlinien für die Mitarbeitenden überarbeitet werden oder eine Charta der Vielfalt sowie eine Dienstvereinbarung „Fairer Umgang – Abbau und Verhinderung von Diskriminierung“ neu aufgestellt werden.