Der TBV Lemgo musste sich am 13. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga nach einer Aufholjagd in der zweiten Halbzeit der HSG Wetzlar 31:29 geschlagen geben. Bester Lemgoer Werfer war Anton Månsson mit sechs Treffern.
Florian Kehrmann schickte als erste Sieben Tim Hornke, Rolf Hermann, Tim Suton, Jonathan Stenbäcken, Patrick Zieker, Anton Månsson und Ionut Ramba Angriff-/Abwehrwechsel sowie Piotr Wyszomirski auf die Platte. Der erste Angriff gehörte den Hausherren, die diesen erst im zweiten Versuch erfolgreich abschließen, nachdem zuvor Stenbäcken und Ramba geblockt hatten. Auf der anderen Seite erzielte Hermann den ersten TBV-Treffer des Abends.
Die Zuschauer in der Rittal-Arena sahen zu Beginn eine ausgeglichene Partie, 4:4 stand es nach acht gespielten Minuten. Die Lemgoer Führung zum 5:6 erzielte Ramba per Tempogegenstoß in der 13. Minute, doch die Gastgeber glichen immer wieder aus. Gerade mit HSG-Shooter Philipp Weber und Kreisläufer Jannik Kohlbacher haderte die Lemgoer Abwehr noch. Nach einer Viertelstunde kam Andrej Kogut für Stenbäcken ins Spiel. Der Schwede agierte aber weiterhin in der Abwehr und holte sich nach 16 Minuten eine Zeitstrafe ab. Wetzlar nutzte den Platz und ging durch Kohlbacher wieder in Führung und legte wenig später nach. Florian Kehrmann nahm seine erste Auszeit.
Bis zum 8:8 blieb Lemgo dran, danach drehte Wetzlar auf, während die TBV-Abwehr nachließ, und zog mit fünf Toren in Folge auf 13:8 davon. Als Reaktion brachte Kehrmann mit Jonas Maier im Tor und Azat Valiullin auf Halblinks. Auch Christian Klimek bekam nach seiner Knieverletzung erstmals wieder einen Einsatz auf der Platte. Kurz vor der Pause lag Lemgo mit fünf Treffern hinten und zudem musste Zieker zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen. In die Pause ging es schließlich mit 16:10.
Gleich nach Wiederanpfiff verkürzte der TBV durch zwei Treffer von Stenbäcken auf 16:12. Doch auch Wetzlar traf zwei Mal und ging wieder auf sechs weg. Als Entlastung für Hermann brachte Kehrmann Dominik Ebner auf Halbrechts, der kurz darauf einen Treffer markierte, der Lemgo wieder auf 18:14 heranbrachte. Seit Halbzeit zwei stand für Zieker Tom Skroblien auf dem Feld. Bis zur 41. Minute musste der TBV vier Minuten in Unterzahl spielen, nachdem zuerst Stenbäcken, dann Suton eine Zeitstrafe bekamen. Der TBV traf zwar jetzt vorne, aber die Gastgeber konnten immer wieder vorlegen, sodass das Kehrmann-Team zwölf Minuten vor Schluss noch immer 24:21 zurücklag, sich bis zur 50. aber auf 25:23 herankämpfte. Der Anschluss gelang Suton, der bei drohendem Zeitspiel die Verantwortung übernahm und aus dem Rückraum abzog. Drei Minuten galt es noch zu absolvieren und zwei Tore aufzuholen, als die Schiedsrichter Månsson runter schickten. Als Wetzlar eine Minute vor dem Abpfiff zum 30:27 warf, war für den TBV Lemgo nichts mehr zu holen. Am Ende zeigte die Hallenuhr ein 31:29 für die Gastgeber und erneut keine Auswärtspunkte für Lemgo.
Florian Kehrmann: Es war heute irgendwie so ein Spiel, wo viele Kleinigkeiten gefehlt haben. Wir haben konzentriert angefangen, sind in der 13. Minute noch vorne und wurden dann durch Zeitstrafen aus dem Tritt gebracht. In den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte verwerfen wir dann zwei freie Bälle, die uns vielleicht schon das Genick brechen. Wenn man mit sechs zur Halbzeit zurück liegt, kann man alles überlegen, aber wir haben auch ein paar Dinge richtig gemacht. Wir haben und besonnen und unsere Abwehr besser gestellt, konnten aber Weber und Kohlbacher nicht ganz ausschalten. Wir sind peu a peu rangekommen, aber wurden immer wieder durch Zeitstrafen zurückgeworfen. Am Ende hat der letzte Punch gefehlt und der Kampf wurde nicht belohnt. Ich muss der Mannschaft ein Kompliment zur zweiten Halbzeit machen, muss aber auch mahnen, dass wir die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit verschenkt haben. Wir müssen jetzt die guten Sachen mitnehmen. Außerdem freue ich mich über das Comeback von Klimek, der nach seiner Verletzung wieder dabei war.
TBV Lemgo: Wyszomirski, Maier; Mansson (6), Kogut, Ramba (1), Ebner (3), Hornke (4), Stenbäcken (3), Hermann (3), Skroblien (2), Suton (5), Valiullin, Klimek (1), Zieker (1).