Bildunterzeile: Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge (2. v. rechts) informiert sich bei André Kiepe, Dr, Stefan Brinker und Martin Corbach (v. links) von Pfeifer & Langen in Lage über die Leistungsfähigkeit der Zuckerrübe für Wirtschaft, Umwelt und Klima.

Für regionale Wertschöpfung und Identität gleichermaßen sorgt die Zuckerfabrik in Lage. In diesen Tagen endet die aktuelle Rübenkampagne und Lippes Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge war für eine erste Bilanz und aktuelle Information vor Ort.

 

„Gut gelaufen!“, kommentiert Dr. Stefan Brinker, Regionalleiter bei Pfeifer & Langen, kurz und zufrieden. Die Kampagnen seien in den letzten Jahren unauffälliger geworden, berichtet er. „Das Verladen am Feldrand verhindert große Verschmutzungen der Straßen und die LKW positionieren sich so, dass sie sich möglichst reibungslos in den fließenden Verkehr einordnen können.“ Einen Eindruck vom Kampagnenbetrieb vermittelte Brinker der CDU-Politikerin beim gemeinsamen Rundgang mit seinen Kollegen Martin Corbach (technischer Leiter) und André Kiepe (kaufmännischer Leiter) über das Betriebsgelände. Bis zu 20 LKW pro Stunde liefern hier während der Kampagne rund um die Uhr Zuckerrüben an. Mit den Anwohnern pflege die Zuckerfabrik ein gut nachbarschaftliches Verhältnis. „Wir treffen Vorkehrungen und steuern den Betrieb so, dass Belästigungen weitestgehend vermieden werden. Die Akzeptanz der Lagenser für unsere Arbeit ist groß“, sagt Brinker. Vielen sei die Bedeutung der Zuckerfabrik als regionaler Wirtschaftsfaktor bewusst und sie identifizierten sich mit der ja schon traditionellen Zuckergewinnung vor Ort. Davon ist auch Vieregge überzeugt: „Nicht ohne Grund hat sich Lage den Beinamen ‚Zuckerstadt‘ gegeben.“

 

Im europäischen Wettbewerb beobachtet Pfeifer & Langen herausfordernde Entwicklungen für die deutschen Landwirte. Gekoppelte Rübenbeihilfen in anderen EU-Ländern und die unterschiedlichen Regelungen zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln führten zu erheblichen Nachteilen und damit zur Verringerung von Anbauflächen in Deutschland und zu Produktionsverlagerungen. „Dabei ist die Zuckerrübe nicht nur ein entscheidender Wirtschaftsfaktor für den ländlichen Raum. Sie ist darüber hinaus auch gut für Umwelt und Klima, bindet CO2, produziert Sauerstoff und liefert zu 100 Prozent natürlichen Zucker. Sie ist ein Multitalent“, veranschaulicht Brinker den Wert der heimischen Feldfrucht. Mit jedem Fabrikarbeitsplatz seien neun weitere Arbeitsplätze in der Region verbunden. 5.200 Landwirte produzierten Zuckerrüben für Pfeifer & Langen. Faire Rahmenbedingungen für die Landwirte und größere Wertschätzung für das Produkt Zucker fordert auch die Bundestagsabgeordnete: „Wer Nachhaltigkeit und Regionalität will, muss erkennen und honorieren, was der Rübenanbau für die Umwelt und die Wirtschaft vor Ort leistet“, ist Vieregge überzeugt.