Altersgerechte-Quartiersent

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Wo werde ich in Zukunft wohnen? Wie komme ich zum Arzt und wie erledige ich meinen Einkauf? Diese und viele weitere Fragen rund um das tägliche Leben stellen sich auch in Lippe viele ältere Menschen. Themen wie Nah- oder Ärzteversorgung sowie Mobilität sind in der ländlich geprägten Region allgegenwärtig. Damit ältere Menschen jetzt und in Zukunft so leben können, wie sie es sich selbst für ihr Lebensalter vorstellen, nimmt der Kreis Lippe jetzt am Projekt „Altengerechte Quartiersentwicklung“ teil, das über einen Zeitraum von drei Jahren in Schieder-Schwalenberg, Ortsteil Schwalenberg, entsteht.

Der Kreis hatte sich in Kooperation mit der Stadt im lippischen Südosten im vergangenen Jahr erfolgreich um eine Teilnahme beim zuständigen Landesministerium für Pflege und Alter (MGEPA) beworben. So wird die Hälfte der anfallenden Sach- und Personalkosten vom Land erstattet. „Selbstbestimmtes Leben in der gewohnten Umgebung ermöglichen, die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, sowie dafür zu sorgen, dass ältere Menschen die Entscheidung über ihre Wohnform unabhängig von Krankheit oder Pflegebedürftigkeit frei treffen können, ist Ziel der Quartiersentwicklung“, erklärt Michaela Ottemeier, beim Kreis zuständig für die Quartiersentwicklung Schieder-Schwalenberg. Sie wird das Projekt „Altengerechte Quartiersentwicklung“ gemeinsam mit Vertretern der Stadt in Schwalenberg umsetzen. „Ich freue mich, dass wir als Modellkommune mitmachen dürfen und Schwalenberg so auch ein Stück weit zum Vorbild für andere Orte werden könnte“, sagte Bürgermeister Jörg Bierwirth jetzt bei einem ersten Treffen der Projektinitiatoren im Schiederaner Rathaus.

Unter „Quartier“ verstehen die Projektbeteiligten den Ort, der in den jeweiligen Kommunen von den Menschen als „ihr Quartier“ empfunden wird, also der persönlich-räumliche Bezugsrahmen, in dem sie ihre sozialen Kontakte pflegen und ihr tägliches Leben gestalten. „Durch eine entsprechend umfassende Quartiersgestaltung, in die alle Bürgerinnen und Bürger, Akteurinnen und Akteure vor Ort einbezogen sind, kann die Versorgungsstruktur insgesamt aufeinander abgestimmt und koordiniert werden. So können kostenintensive Doppelstrukturen reduziert und Synergieeffekte genutzt werden. Vor allem in der Quartierstruktur können ältere Menschen ihre vielfältigen Kenntnisse und ihr Erfahrungswissen sehr gut einbringen“, erläutert Karl-Eitel John, Leiter des Fachbereichs Jugend, Familie und Soziales beim Kreis Lippe.

Damit das Projekt ein Erfolg wird, sollen sich neben den Bürgern auch etwa Kirchengemeinden, Ortsvereine, Religionsgemeinschaften, Nachbarschaftsvereine, Sportvereine, Bildungs- und Kultureinrichtungen Pflegedienste, Krankenhäuser oder auch Nahverkehrsbetriebe und andere öffentliche Dienstleister beteiligen. „Ziel muss es sein, Synergieeffekte entstehen zu lassen, von denen alle Einwohner etwas haben“, skizziert Michaela Ottemeier.

In Schwalenberg sollen die Einwohner jetzt zeitnah, spätestens bis Ende Mai, im Rahmen eines Bürgertreffs befragt werden, um erste Daten und Wünsche in puncto „Altengerechte Quartiersentwicklung“ zu ermitteln. Nach dem Abschluss der Bürgerbefragungen sind außerdem weitere Informationsveranstaltungen geplant. Die jeweiligen Termine wollen die Projektinitiatoren zeitnah bekanntgeben.

BUZ: Freuen sich gemeinsam auf die kommende Projektarbeit (von links): Jörg Bierwirth, Gerlinde Koch-Lensdorf, Sozialamtsleiterin der Stadt, Michaela Ottemeier, Johannes Forthaus, Vorsitzender des Seniorenbeirats, Ute Holley, stellvertretende Vorsitzende des Sozialausschusses, Rita Holthaus, stellvertretende Vorsitzende des Seniorenbeirates, Karl-Eitel John und Björn Hauptfleisch, Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung.

Pressemeldung Kreis Lippe