Der Kreis unterhält den SchiederSee künftig alleine; hier zu sehen mit der Umflut.


Nachdem der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Schieder Schwalenberg in der vergangenen Woche mit einem positiven Votum bereits den ersten Schritt zur Auflösung der Erholungszentrum Schieder GmbH gemacht hat, hat heute auch der Kreistag dem Beschluss einstimmig zugestimmt. Sollten morgen der Stadtrat und am 10. März die EHZ-Gesellschafterversammlung ebenfalls ihr „ok“ geben, erwirbt der Kreis Lippe den Gesellschaftsanteil Schieder-Schwalenbergs in Höhe von 1/7 zu einem symbolischen Kaufpreis von 1 Euro. Das Vermögen der EHZ wird dann dem Eigenbetrieb Straßen des Kreises Lippe zugeordnet und von diesem verwaltet.
 
„Mit der Auflösung der Gesellschaft können wir die Aufgaben rund um den SchiederSee künftig optimieren und wirtschaftlicher arbeiten“, betont Landrat Dr. Axel Lehmann. Nachdem sich mit dem Verkauf touristischer Anlagen und Einrichtungen am See die Aufgaben der EHZ im Wesentlichen auf die Unterhaltung der Grundstücke und baulichen Anlagen zum Natur- und Hochwasserschutz reduziert hat, seien regelmäßig anfallende Gesellschaftskosten, wie z.B. Wirtschaftsprüfungen, nicht mehr ökonomisch.
 
Im Detail bedeutet die Auflösung der EHZ, dass der Kreis Lippe die Verbindlichkeiten der Gesellschaft übernimmt und diese zurückführt. Demgegenüber erhält er allein das Umlaufvermögen der Gesellschaft. Beide Positionen sind in vergleichbarer Größenordnung. Über den symbolischen 1 Euro hinaus erhält die Stadt Schieder-Schwalenberg keine weiteren finanziellen Leistungen. Der Kreis verpflichtet sich jedoch, die vorhanden liquiden Mittel der Gesellschaft wie auch einen möglichen Erlös weiterer Grundstücksverkäufe zweckgebunden zur Tilgung von Verbindlichkeiten der EHZ oder für Investitions- und Unterhaltungsmaßnahmen auf den Flächen der EHZ einzusetzen. Darüber hinaus gibt es Vereinbarungen in Bezug auf Mitarbeiter, Pflegearbeiten und die Nutzung vorhandener Maschinen und Geräte. Der Hochwasser- und Umweltschutz wird durch den Kreis gewährleistet.
 
Zur Geschichte der EHZ GmbH:
Die Erholungszentrum Schieder GmbH wurde im Jahre 1972 gegründet. Gesellschafter waren der Landesverband Lippe, der Kreis Lippe und die Stadt Schieder-Schwalenberg. Zweck der Gesellschaft ist die Errichtung und der Betrieb a) eines Hochwasserrückhaltebeckens für den Lauf der Emmer im Raum Schieder, und b) einer Wochenend- und Ferienerholungsanlage mit den erforderlichen Anlagen und Einrichtungen an der Emmer in den Gemarkungen Schieder und Glashütte.
 
Im Jahr 2010 wurden die Gesellschaftsanteile des Landesverbandes Lippe vom Kreis Lippe erworben, der Kreis 1hält seit- dem Gesellschaftsanteile in Höhe von 6/7. In den Jahren 2010 bis 2014 wurden einige im Eigentum der EHZ stehende Flächen, insbesondere zu touristischen und gastronomischen Zwecken wirtschaftlich genutzte Grundstücke verkauft, der Verkaufserlös wurde u.a. zur Schuldentilgung verwendet. 2012 wurde mit dem Bau einer Umflut um den See begonnen. Durch die Renaturierung des Gewässerlaufs der Emmer wird nicht nur ein wesentlicher Beitrag zum Naturschutz, sondern zusammen mit der dauerhaften Erhaltung des Sees ein wesentlicher Beitrag zum Hochwasserschutz geleistet.
 
Diese zu rund 80 Prozent mit Fördermitteln des Landes geförderte Maßnahme in Höhe von ca. 15 Millionen Euro hat bereits der Kreis Lippe geplant, ausgeführt und einschließlich des Empfangs der Fördermittel vorfinanziert. Durch die Verschmelzung der Gesellschaft mit dem Kreis Lippe werden nun sowohl die ansonsten erforderlichen Beschlüsse und Regelungen zur Übertragung der Umflut auf die Gesellschaft, als auch Reglungen zur Bewirtschaftung und zur Finanzierung der Gesellschaft nicht mehr erforderlich.