Die Anzahl der registrierten Straftaten ist im Jahr 2019 in Lippe erfreulicherweise nochmals gesunken. Die Gesamtzahl der Delikte sank leicht von 13.361 (2018) auf 13.158 Taten. Das entspricht einem Rückgang von 1,5%. Die Wahrscheinlichkeit in Lippe Opfer einer Straftat zu werden ist außerordentlich gering. Lippe ist damit erneut der sicherste Kreis in NRW.

 

Durch die Neustrukturierung der Direktion Kriminalität im vergangenen September wird den verschiedenen Deliktsbereichen mit gebündelter Fachexpertise begegnet. Die Anforderungen an die kriminalpolizeiliche Arbeit wandeln sich ständig. Mit der neuen Struktur der Kripo ist die KPB Lippe zukunftsorientiert aufgestellt, um den hohen Qualitätsstandard der alltäglichen polizeilichen Arbeit weiterhin zu garantieren und auf neue Kriminalitätsphänomene adäquat zu reagieren.

 

Beim Ladendiebstahl hält die im Wesentlichen rückläufige Tendenz der letzten 5 Jahre an, so dass im Jahr 2019 der niedrigste Wert seit 10 Jahren verzeichnet werden konnte. Im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls (336 Taten) ist im Vergleich zum Vorjahr ein weiterer Rückgang der Gesamtfallzahlen zu verzeichnen (-1,5%). Noch weniger Wohnungseinbrüche gab es zuletzt 2012. Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass 44 % aller Taten im Versuch stecken blieben. Das liegt unter anderem an den verbesserten Sicherungseinrichtungen der Gebäude und an aufmerksamen Anwohnern.

 

Zirka 14% mehr Rohheitsdelikte wurden in der KPB Lippe bearbeitet. Die meisten Körperverletzungsdelikte passieren im persönlichen Umfeld. 93% der Opfer von einer einfachen vorsätzlichen Körperverletzung und 72% der Oper einer gefährlichen/schweren Körperverletzung standen in einer persönlichen Beziehung zum Täter (Familie, Partnerschaft, Verwandtschaft, sonstige Beziehung). Gleichzeitig sind die Zahlen bei einzelnen Deliktsbereichen der Gewaltkriminalität, beispielsweise beim Raub, deutlich rückläufig. Zudem konnte die Aufklärungsquote bei Raubdelikten von 53,2% auf 64,1% gesteigert werden.

 

Die Zahl der angezeigten Sexualdelikte ist im Jahr 2019 um 42,9% angestiegen. Erneut ist eine deutliche Steigerung der Fallzahlen im Bereich der sexuellen Belästigung erkennbar. Dieser Straftatbestand wurde erst im Jahr 2017 in das Strafgesetzbuch aufgenommen und führt seitdem zu einer Steigerung der Gesamtzahl von Sexualdelikten. Die intensive mediale Aufbereitung der Sexualstraftaten zum Nachteil von Kindern auf dem Campingplatz in Lügde im vergangenen Jahr hat zu einer Sensibilisierung der Bevölkerung geführt und das Anzeigeverhalten nach Sexualdelikten verändert. Durch ein aufmerksames Umfeld konnte das Dunkelfeld verkleinert werden, der Polizei wurden somit mehr Fälle bekannt und sie konnte häufiger eingreifen. Die Aufklärungsquote bei Sexualdelikten liegt bei über 80%. Speziell im Bereich der Kinderpornografie sogar bei 100%.

 

Bei Kfz- und Fahrraddiebstählen sind die Zahlen rückläufig: Die Fallzahlen von Kfz-Komplettentwendungen sind in 2019 um 52,2% deutlich gesunken, gleichzeitig konnte die Aufklärungsquote gesteigert werden. Bei den Fahrraddiebstählen sind leicht rückläufige Fallzahlen zu verzeichnen.