In der Diskussion um die Errichtung einer Ladestation für Elektrofahrzeuge war aus den Reihen des Ausschusses der Auftrag formuliert worden, auch die Möglichkeit der Errichtung einer zentralen Ladestation für Elektrofahrräder im Stadtkernbereich zu prüfen. Urheber der Anregung war die Fraktion der Grünen, die bereits am 08.09.2016 einen entsprechenden Antrag formulierten. (Anmerkung der Redaktion: Hier ging es um eine Stromladesäule für Pkw – wir bitten unseren Fehler zu entschuldigen.) Generell sind als mögliche Standorte solche geeignet, die von Radtouristen während ihrer Pausen auch eingesehen werden können. Zudem sollten derartige Unterstand- und Ladestandorte überdacht und nach Möglichkeit beleuchtet sein. Da sich mögliche Radtouristen hauptsächlich im Bereich des Marktplatzes aufhalten und dieser Bereich auch für die übrigen Radnutzer den zentralen Bereich bildet, sollte eine solche Ladestation für Elektrofahrräder somit auch unmittelbar in Marktplatznähe angeordnet werden.
 
Als ein möglicher Standort bietet sich hier der Bereich unmittelbar neben dem Eingangsbereich des „Alten Amtsgerichts“ an, der zu diesem Zweck entsprechend erweitert werden könnte (fünf Fahrrad-Anlehner sind dort bereits platziert). An dieser Stelle lässt sich jedoch ein überdachter Unterstand nicht sinnhaft realisieren. Für eine überdachte Variante könnte demgegenüber der bestehende Fahrradunterstand unmittelbar hinter dem Rathaus entsprechend erweitert werden. Dazu müsste aus Platzgründen die dortige Telefonzelle weichen. Im Anschluss an den bestehenden verglasten Unterstand könnte dann an dieser Stelle mit einem weiteren baugleichen Element Platz für zusätzliche Fahrräder geschaffen werden. Eine Ausleuchtung dieser Anlage kann durch die dort benachbarten vorhandenen Straßenlaternen erfolgen. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Verwaltungsgebäude lässt sich dort auch ein Stromanschluss für die geforderte Ladestation ohne umfangreichere Bauarbeiten errichten.
 
Derzeit werden Ladestationen in einer Preisspanne – je nach Ausstattung – zwischen 1.000 Euro und ca. € 11.000 Euro angeboten. Für eine mittlere Ausstattung mit zwei bis vier Anschlussmöglichkeiten, dem erforderlichen Stromanschluss und den ergänzenden Montagearbeiten sind somit Kosten in Höhe von rund 4.500 Euro einzukalkulieren. Für die Erweiterung des bestehenden Fahrradunterstandes ist mit Baukosten in Höhe von überschläglich 13.500 Euro zu rechnen.
 
Nachdem Fachbereichsleiter Frank Bischoff dem Ausschuss Bauen und Umwelt diese Informationen erläutert und auch die Technik ansatzweise erklärt hatte, kam es zur Aussprache. Stephan Sauer (SPD) sprach sich für den verwaltungsseitig vorgeschlagenen Standort aus, allerdings solle man von der Errichtung eines ergänzenden Überstandes für das laufende Jahr, dies mit Blick auf die Haushaltssituation, Abstand nehmen. Stattdessen die Ladesäule nicht wie in der Skizze eingezeichnet, sondern an der linken Seite des Bestehenden Unterstandes errichten. Auch Mitglieder der CDU sprachen sich gegen den Unterstand aus, Ulrich Tappe (CDU) beantragte eine getrennte Abstimmung für diesen Tagesordnungspunkt, also eine Abstimmung über die Errichtung der Ladesäule und eine Abstimmung über den Unterstand. (Beschlussvorschlag: Der Errichtung einer zentralen Stromladesäule zum Laden von Elektrofahrrädern im Bereich hinter dem Rathaus in Verbindung mit der Erweiterung des dortigen bestehenden Fahrradunterstandes wird zugestimmt.)
 
Aus formellen Gründen musste zunächst über den Antrag von Ulrich Tappe abgestimmt werden, ohne Erfolg. Obwohl sich viele Mitglieder des Ausschusses dafür ausgesprochen hatten, auf die Errichtung des Unterstandes zunächst zu verzichten, gab es neun Gegenstimmen für diesen Antrag. Frank Bischoff erklärte im Vorfeld: „Der aktuelle Unterstand wird gut genutzt, dennoch wollen wir Ihnen hier keinen zusätzlichen Fahrradstellplatz verkaufen. Es soll jedoch nicht zu einer Überlastung kommen und die Bedarfe scheinen vorhanden zu sein. Zudem sind die Besitzer von E-Bikes mit ihren teuren Rädern recht anspruchsvoll.“
 
Auch der Einschub von Elke Brandt-Rey (CDU) nutzte nichts („Das mit dem ergänzenden Unterstand kann ich doch dann entscheiden, wenn ich wieder Geld habe.“ – bezogen auf den kommunalen Haushalt) und im Ergebnis sprachen sich neun Ausschussmitglieder dafür aus, dem o. g. Beschlussvorschlag zu folgen und die finanziellen Mittel für Ladesäule und Unterstand bereit zu stellen. Die Ladesäule soll noch in diesem Jahr montiert werden, ob der Unterstand zeitgleich errichtet wird blieb letztlich noch offen – kommen wird er.