Es war das erwartet schwere Heimspiel für den TBV Lemgo Lippe. Die Lemgoer boten dem THW Kiel bis zum Schluss einen erbitterten Kampf, mussten sich nach einer tollen Aufholjagd aber dennoch mit 27:30 geschlagen geben. Bester Torschütze des Spiels war TBV-Linksaußen Bjarki Már Elísson mit 13 Treffern. Mehr als 4000 Zuschauer ließen sich das Spiel des TBV Lemgo Lippe gegen den Rekordmeister THW Kiel nicht entgehen und machten von Beginn an Stimmung in der Phoenix Contact-Arena. Die Lemgoer konnten jede Unterstützung gebrauchen. Gegen die großen und wurfgewaltigen Rückraumschützen des THW hatte die TBV-Abwehr alle Hände voll zu tun und ein ums andere Mal das Nachsehen. Auch im Angriff taten sich die Lipper zunächst schwer und fanden trotz schnellem Spiel mit vielen Wechseln kaum Lücken in der kompakten Deckung der Gäste.

 

Die Kieler brauchten eine kurze Anlaufzeit, gingen dann aber schnell in Führung. Lemgo kam in den ersten Minuten vor allem über das Tempo ins Spiel. Immer wieder ging es über TBV-Linksaußen Elísson, der per Gegenstoß, von außen und von der Siebenmeter-Marke traf. Nach zwanzig gespielten Minuten hatte Kiel die Führung auf fünf Tore ausgebaut. Lemgo nahm eine Auszeit und legte danach mehr Mut und mehr Willen an den Tag. Der TBV machte nun mehr Druck auf die Gäste, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Die Lipper konnten zwar nicht aufholen, verhinderten aber, dass sich die Gäste noch weiter absetzten. Nach Ende der ersten Halbzeit stand es 12:17.

 

Frisch aus der Kabine agierte der TBV in der zweiten Hälfte viel entschlossener. Die Abwehr ging offensiver auf die Gäste raus und packte schneller und härter zu. Baijens kassierte dafür eine Zeitstrafe, doch auch das steckte der TBV gut weg. Nach einem Treffer von Klimek, knöpfte Johannesson den Kielern einen Wurf ab. Guardiola nahm den Schwung aus der zweiten Welle und ließ sich nur durch ein Foul stoppen, holte eine Zeitstrafe gegen Kiel raus und einen Siebenmeter-Strafwurf für Lemgo. Elísson verwandelte sicher und der TBV verkürzte auf 17:20.

 

Doch auch der THW bewies Nerven und stellte den Abstand von fünf Toren kurz darauf wieder her. Und wieder kämpfte sich Lemgo ran. Baijens und Carlsbogard gingen entschlossen und mit viel Tempo durch die Lücken der Kieler Abwehr. Das Spiel war noch lange nicht entschieden. Sechs Minuten vor Schluss eroberte die TBV-Abwehr den Ball, Elísson startete durch zum Gegenstoß, machte das Tor und brachte die Lemgoer auf 24:26 ran. Die letzten Minuten wurden hektisch. Der TBV kämpfte und ackerte, versuchte es in der letzten Minute noch mal mit einer ganz offensiven Deckung, kam aber nicht mehr heran. Lemgo verlor nach einem großartigen Kampf mit 27:30 gegen den THW Kiel.

 

TBV-Trainer Florian Kehrmann lobte nach dem Spiel seine Mannschaft und auch die Fans: „Ich freue mich, dass wir mehr als 4000 Zuschauer hatten. Das ist, glaube ich, die Belohnung für die tolle Leistung im Pokalfight. Wir waren gegen Kiel anfangs zu brav und hatten vielleicht nicht den Glauben daran, den großen THW Kiel schlagen zu können. Das war 20 Minuten lang so. Dann haben wir uns auf unsere Stärken besonnen und sind über Tempogegenstöße zu Toren gekommen. In der zweiten Hälfte haben wir auch weniger Fehler gemacht. Man merkte aber am Ende auch, dass man gegen eine Spitzenmannschaft spielt. Hut ab vor der Leistung meiner Mannschaft. Sie hat Mut, Einsatz und Leidenschaft gezeigt und mit so einer Leistung haben wir im nächsten Spiel in Stuttgart gute Chancen Punkte zu holen.“

 

TBV Lemgo Lippe: Johannesson, Wyszomirski; Elísson (13/7), Guardiola, Carlsbogård (3), van Olphen (1), Schagen, Zerbe (1), Cederholm (1), Hangstein, Engelhardt, Rose, Reimann, Klimek (1), Baijens (7)

 

 

 

Pressemeldung TBV Lemgo