In einem bis zur letzten Sekunde spannenden Duell verliert der TBV Lemgo Lippe unglücklich mit 26:27 gegen den SC DHfK Leipzig. Die Entscheidung fiel erst in der letzten Spielminute. Nach einem Fehlpass der Lemgoer rettete Wyszomirski zunächst für den TBV, doch der Gäste-Kreisläufer sicherte sich den Abpraller und traf zum Sieg für Leipzig.
Auf den Rängen in der Phoenix Contact-Arena war erneut mächtig Stimmung. Verstärkung bekamen die fast 3.900 Lemgoer Fans dazu aus Holland. Knapp 50 Handball-Fans von Dani Baijens‘ ehemaligem Verein Feyenoord Handbal unterstützten die TBV-Anhänger und zusammen war sie vor allem in der Anfangsphase kaum zu überhören. Lemgo und Leipzig lieferten sich einen schnellen Schlagabtausch, agierten hart in der Abwehr und sammelten von Beginn an fleißig Zeitstrafen. Im Angriff waren die Gäste etwas effizienter und setzten sich bis Mitte der ersten Hälfte auf drei Tore ab. Vor allem Leipzigs Rückraumspieler Semper war kaum zu stoppen. Mit einem Doppelschlag von Elísson kam die Wende. Schagen traf zum Ausgleich und Theuerkauf brachte den TBV in Führung, allerdings nur kurz. Leipzig drehte das Spiel erneut und holte außerdem noch eine Zeitstrafe gegen Cederholm raus. Zum Missfallen von TBV-Trainer Kehrmann. Auch die Halle tobte. Nach dem 11:12 zur Halbzeit rollten die Fanclubs das „Wir sind der 8. Mann“-Banner über ihrem Block aus.
Nach dem Wiederanpfiff hatte Lemgo die Chance zum Ausgleich, konnte diese aber nicht nutzen. Stattdessen warfen Semper und Krzikalla im Schnellgang eine 4-Tore-Führung für Leipzig raus. Genauso schnell sollte dieser Vorsprung aber wieder dahin sein. Mit einem Doppelschlag von Cederholm, einem Siebenmeter-Treffer von Elísson und einem Tor von Klimek schaffte der TBV erneut den Ausgleich. Leipzig nahm eine Auszeit, kam aber nicht zum Zug. Bis Ende der Partie konnte sich keine der beiden Mannschaften mehr absetzen. In der Crunchtime fiel satte vier Minuten lang kein Tor. Beide Mannschaften waren zu hektisch im Angriff und leisteten sich mehrere Fehler. Die Gäste profitierten vor allem von der Treffsicherheit Sempers und den Paraden von Birlehm im Tor. Bei Lemgo fanden Cederholm und Carlsbogard Lücken in der Leipziger Abwehr. Die Entscheidung fiel in der letzten Spielminute. Der TBV hatte beim Stand von 26:26 die Chance in Führung zu gehen und damit einen Punkt so gut wie sicher zu haben. Bis zum Tor kam der Ball allerdings nicht. Leipzig war am Zug und versuchte es über Witzke. Wyszomirski war zur Stelle, doch der Abpraller segelte direkt in die Hände des Gästekreisläufers, der dann mühelos traf. Vier Sekunden waren noch auf der Uhr. Lemgo versuchte es mit einem scnellen Angriff, bekam noch einen direkten Freiwurf, konnte die Niederlange aber nicht mehr abwenden.
TBV-Trainer Florian Kehrmann wäre eine Punkteteilung lieber gewesen: „Wir wussten, dass es ein Spiel auf Augenhöhe wird. In der Anfangsphase haben wir uns für unsere gut ausgespielten Angriffe nicht belohnt. Wir mussten dann viel investieren, um im Spiel zu bleiben und haben das Spiel dann gedreht. Wir haben es dann aber nicht geschafft, mit einer Führung in die Halbzeitpause zu gehen. Es lief auf ein enges Spiel hinaus und dann haben Kleinigkeiten entschieden. Insgesamt ist das schade. Von der Einsatzbereitschaft und Leidenschaft her, wäre eine Punkteteilung gerecht gewesen.“
TBV Lemgo Lippe: Johannesson, Wyszomirski; Elísson (8/3), Kogut, Guardiola (1), Carlsbogård (3), van Olphen, Theuerkauf (3/2), Schagen (3), Zerbe (n.e.), Cederholm (5), Hangstein (n.e.), Reimann (n.e.), Klimek (3), Baijens.
Pressemeldung TBV Lemgo