Lippes Kulturleben hat große Stärken, aber auch Schwächen
März 3, 2015
Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken: Am 27. Februar 2015 wurde beim ersten Workshop im Kulturentwicklungsprozess das Kulturleben in Lippe genau unter die Lupe genommen und eine aktuelle Analyse erstellt. Die Kulturagentur des Landesverbandes Lippe begrüßte dazu rund 85 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Besucherzentrum von Phoenix Contact.
„Ich freue mich, dass heute so zahlreiche engagierte Vertreter aus Politik und Verwaltung, aus Kultureinrichtungen, Schulen und Vereinen sowie interessierte, ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger hier intensiv diskutiert haben“, sagte Verbandsvorsteherin Anke Peithmann. „Wir haben damit eine solide Basis geschaffen für die folgenden Workshops, in denen es um Visionen und Zukunftsszenarien, um konkrete, umsetzbare Maßnahmen für die Kulturentwicklung in Lippe gehen wird.“
In vier so genannten „Weltcafé-Runden“, die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Phoenix Contact, des Landesverbandes Lippe sowie der Kulturagentur moderiert wurden, entwarfen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Bild vom aktuellen Kulturleben Lippes. „Zu den Stärken gehören die hohe Kulturdichte in Lippe, die vielfältige Kulturtradition und die hohe Affinität der Bevölkerung für Kunst und Kultur“,
erläuterten die Moderatorinnen Dr. Mayarí Granados von der Lippischen Kulturagentur und Gabriele
Pasuch vom Technischen Immobilienmanagement des Landesverbandes Lippe. Diese sei vor allem auf die besondere geschichtliche Entwicklung zurückzuführen. Das große Potenzial, das Leuchtturmeinrichtungen wie das Lippische Landesmuseum, die Lippische Landesbibliothek, die Musikhochschule Detmold, das Landestheater Detmold oder das Weserrenaissance-Museum haben, wurde von den Diskussionsteilnehmern als besondere Chance angesehen, stellte Moderatorin Vera Scheef von der Lippischen Kulturagentur heraus. „Als Schwachpunkt wurde das Fehlen eines zentralen Veranstaltungskalenders oder -portals gesehen“, so Moderatorin Angela Josephs von Phoenix Contact. Zudem fehle ein Ausstellungsraum in Lippe für zeitgenössische Kunst. Auch gebe es einen hohen Bedarf der interkommunalen Vernetzung und die Schaffung von öffentlichem Nahverkehr für Jugendliche. Auch in der Zusammenarbeit mit Schulen gebe es noch Verbesserungspotenziale. Als Risiken wurden z. B. die Unterfinanzierung von kultureller Infrastruktur und der demografische Wandel genannt, der die Ansprache neuer Zielgruppen wie Migranten oder Jugendliche erfordere, fasste Moderator Frank Jendreck von der Kulturagentur zusammen. Auch das veränderte Freizeitverhalten oder die Konkurrenz unter den Freizeitangeboten wurden als Risiken eingestuft.
Das ausführliche Protokoll des Workshops kann ab 9. März 2015 auf der Internetseite
www.kulturentwicklungsplan-lippe.de nachgelesen werden. Am 18. April 2015 geht die Kulturplanung
mit der ganztägigen Visionskonferenz in die nächste Runde.