Während früher die Schulabgänger oft sehr lange vergeblich nach einem Ausbildungsplatz suchten, so hat sich die Lage heute gewandelt. In vielen Unternehmen bleiben Stellen für Auszubildende unbesetzt, da sich keine interessierten Anwärter für diese Stellen finden. Welche Möglichkeiten haben Unternehmen heute, um solche Stellen zu besetzen und damit den Nachwuchs zu garantieren?

 

 

Die aktuelle Lage in NRW rund um den Mangel an Auszubildenden

Bereits seit einiger Zeit schlagen die Handwerkskammern in NRW Alarm. Immer mehr offene Lehrstellen in allen Branchen bleiben unbesetzt. Aktuell gibt es mehr als 30.000 Plätze für Auszubildende in NRW, die nicht besetzt sind. Der Trend steigt dabei von Jahr zu Jahr. Immer weniger Schulabgänger sind bereit eine Lehre anzutreten, z.B. weil sie lieber studieren möchten. In NRW lassen sich regionale Unterschiede beobachten. Während im Ruhrgebiet noch die meisten angebotenen Plätze mit Auszubildenden besetzt werden können, bleiben beispielsweise im Münsterland viele Stellen unbesetzt. Handwerkskammern warnen schon heute davor, dass es in den nächsten Jahren zu einem akuten Mangel an Fachkräften und deren Nachwuchs kommen kann.

 

 

Diese Branchen sind besonders vom Nachwuchsmangel betroffen

In Fleischereien, Bäckereien und in der Gastronomie fehlen viele Auszubildende und besonders kleinere und mittlere Betriebe können offene Lehrstellen nicht besetzen. Aber auch im Bereich der Sanitär- und Heizungstechnik macht sich der Azubi-Mangel immer stärker bemerkbar. Besonders besorgniserregend ist der Mangel an jungen Menschen, die an einer Ausbildung in Energietechnik interessiert sind. Diese Berufe sind besonders wichtig, um die Energiewende herbeizuführen und es ist daher besonders wichtig, dass diese Lehrstellen zeitnah besetzt werden können.

 

 

Mögliche Ursachen, die zu einem Mangel an Auszubildenden führen

Es gibt unterschiedliche Gründe, die dazu beitragen, dass es heute immer weniger Personen gibt, die sich auf eine Lehrstelle bewerben. Dazu trägt beispielsweise der demographische Wandel bei. Jedes Jahr nimmt die Anzahl der Schulabgänger ab, wodurch auch weniger junge Leute nach Lehrstellen suchen. Darüber hinaus sind immer mehr Jugendliche daran interessiert Abitur zu machen und anschließend zu studieren, statt sich für eine Lehrstelle zu entscheiden. Die Corona-Pandemie hat ein weiteres dazu beigetragen, Schulabgänger von Ausbildungsberufen zu distanzieren. Es besteht heute also ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, die in NRW einen akuten Mangel an Auszubildenden ausgelöst haben.

 

 

So können Unternehmen reagieren um attraktiver zu werden und Auszubildende zu gewinnen

Für Unternehmen ist es zunächst einmal wichtig, auf die offenstehenden Lehrstellen aufmerksam zu machen. Stellenanzeigen auf branchenbezogenen Jobbörsen haben sich zu diesem Zweck als wirksame Methode erwiesen, da so die beabsichtigte Zielgruppe am besten erreicht werden kann. Öffentlichkeitsarbeit und Online-Marketing des Unternehmens kann ebenfalls dazu beitragen, dass Interessierte auf das Unternehmen aufmerksam werden und die Vorteile kennenlernen, die eine Ausbildung dort zu bieten hat. Ein Azubi-Blog kann beispielsweise eine effiziente Methode darstellen, um Interessenten einen Einblick in den Alltag des Auszubildenden im Unternehmen zu bieten. Nicht zuletzt besteht für Schulabgänger auch die Möglichkeit die Ausbildung später zu beginnen. Derzeit ist es möglich, die Ausbildung noch im November oder im Dezember zu beginnen und verpasste Inhalte auf der Berufsschule nachzuholen.

 

 

Ausbildung statt Studium – diese Chancen können Auszubildende erwarten

Für Auszubildende bestehen gute Berufsaussichten, da viele Betriebe Auszubildende nach abgeschlossener Lehre übernehmen. Auch während der Ausbildung erhalten die Lehrlinge bereits ein Gehalt, das mit jedem Jahr erhöht wird. So erhalten junge Menschen schnell eine finanzielle Unabhängigkeit. Die Ausbildung gestaltet sich abwechslungsreich, da Theorie mit Praxis verbunden wird und gelernte Konzepte direkt in der Praxis umgesetzt werden können.

 

 

Abschließende Bemerkung


Ausbildungsmarketing, oft auch Azubi-Recruiting genannt, ist heute für Unternehmen ein wichtiges Feld, um Ausbildungsstellen besetzen zu können. Es lohnt sich daher, die entsprechenden Möglichkeiten zu ergründen und zu nutzen, um Auszubildende für das Unternehmen zu gewinnen.