Der neue Europameister ist gekürt, der nächste Derbysieger wird gesucht: 48 Tage nach dem Remis gegen den Bergischen HC geht es für den TBV Lemgo Lippe am heutigen Donnerstag (Anwurf 19.05 Uhr, live auf Sky Sport 6 HD) auf heimischer Platte endlich wieder um Bundesliga-Punkte – es gastiert der TuS N-Lübbecke in der Phoenix Contact-Arena. „Es gibt denke ich nichts Schöneres, als direkt mit einem heißen Derby loszulegen“, fiebert TBV-Trainer Florian Kehrmann dem Lemgoer Pflichtspielauftakt entgegen. Recht hat er. Und wie es sich für ein OWL-Derby nun mal gehört, wird entscheidend sein, „sowohl vorne als auch hinten die Zweikämpfe für uns zu entscheiden und zu keinem Zeitpunkt nachzulassen“, so Kehrmann weiter.

 

Mit dem 40. Bundesliga-Duell zwischen beiden Teams – die letzten Fünf entschied der TBV allesamt für sich – endet auch die knapp fünfwöchige Vorbereitung, in der Florian Kehrmann und Matthias Struck alles darangesetzt haben, den Großteil des Kaders „körperlich topfit“ zu bekommen. Bis auf Lukas Hutecek, der dem TBV infolge seiner gegen Polen erlittenen Knöchelverletzung noch länger fehlen wird, sind alle anderen EM-Teilnehmer ohne nennenswerte Blessuren zurückgekehrt. Lemgos frischgebackene Europameister Jonathan Carlsbogård und Peter Johannesson durften nach dem kräftezehrenden Turnier erst einmal durchschnaufen, ehe sie am vergangenen Freitag das Mannschaftstraining aufnahmen. „Dass wir mit Jonathan und Peter gleich zwei frisch gekürte Europameister in unseren Reihen haben, ist sensationell. Auch Gedeón hat als Anführer der Spanier Herausragendes geleistet“, so Kehrmann. Weil das DHB-Pokal-Viertelfinale gegen Melsungen kurzfristig verschoben werden musste, blieb dem Trainerteam etwas mehr Zeit, „die Mannschaft zusammenzuführen und intensiv aufs Lübbecke-Spiel vorzubereiten“.

 

Aufsteiger Nettelstedt, der wohl den meisten Experten vor der Saison als Abstiegskandidat Nummer eins im Kopf herumschwirrte, strafte seine Zweifler bislang Lügen. Trotz einiger Verletzungssorgen im Rückraum überwinterte die Mannschaft von Emir Kurtagic mit zehn Pluspunkten über dem Strich – und schlug in der Hinrunde unter anderem Rekordmeister Kiel (29:25) ein gewaltiges Schnippchen. Die Deckungsarbeit in der 6:0-Formation zählt zu den großen Stärken der Kurtagic-Truppe: Mit 449 Gegentoren weist der ostwestfälische Nachbar die viertbeste Abwehr der Liga auf, kassierte in 17 Spielen beispielsweise nur sieben Treffer mehr als Ligaprimus Magdeburg. Kehrmann: „Mein Team muss sich auf viele hart geführte Zweikämpfe einstellen. Sie werden versuchen, in der Abwehr großen Druck auf uns auszuüben, um dann in ihr Tempospiel zu kommen.“

 

Im Lübbecker Angriff zählen der Ex-Lemgoer und Topscorer Tom Skroblien (85/26 Tore) sowie Lutz Heiny, der unter anderem beim Lemgoer 29:27-Hinspielsieg mit acht Toren erfolgreichster Schütze war, zu den ständigen Gefahrenherden. Kommen die Nettelstedter nicht ins Tempo, werde es gerne mal zäh, wie Kehrmann beobachtet hat: „Der TuS wartet immer geduldig auf seine Chance und erlaubt sich nur sehr wenige Fehler.“ Es bedarf also durchweg erhöhter Aufmerksamkeit in der Lemgoer Deckung, wenn der Tabellen-15. seine Angriffe aufzieht – und nicht zuletzt lautstarker Unterstützung von den Rängen: „Mit viel Leidenschaft wollen wir die zwei Punkte in Lemgo behalten und zählen dabei auf die große Unterstützung unserer Fans“, appelliert Kehrmann. Die aktuelle Coronaschutzverordnung in NRW erlaubt bis zu 1500 Zuschauer in der Phoenix Contact-Arena. Einen freien Ticketvorverkauf wird es für die Begegnung jedoch nicht geben, da das komplette Kontingent bereits durch Dauerkarteninhaber belegt ist. Schiedsrichter der Partie sind Adrian Kinzel und Sebastian Grobe. Pay-TV-Sender Sky stimmt ab 18.45 Uhr auf Sky Sport 2 HD auf die vier Donnerstagspartien ein. Das OWL-Derby wird um 19 Uhr auf Sky Sport 6 HD scharfgeschaltet.

 

 

 

 

Pressemeldung TBV Lemgo-Lippe