Zwei Dutzend Freunde der Stiftung Eben-Ezer trafen sich kurz vor den Sommerferien zu ihrer Jahreshauptversammlung. Traditionell steht vor der eigentlichen Versammlung ein Ortstermin in einer Einrichtung Eben-Ezers. Diesmal bot sich das neue Medizinische Versorgungszentrum Eben-Ezer an, das sich im ehemaligen Gemeindehaus der Christuskirche in Detmold befindet. In der benachbarten Christuskirche am Kaiser-Wilhelm-Platz empfing Pfarrer Maik Fleck die Teilnehmer*innen. Durch die Vorbereitung von Küsterin Sabine Tudge und mit dem Catering aus der benachbarten Gerichtskantine, die vom Café Vielfalt der Stiftung betrieben wird, fand die Versammlung in einem sehr gastfreundlichen Rahmen statt.

 

Die stellvertretende Vorsitzende des Vereins Marianne Ulbrich leitete die Versammlung, da der Vorsitzende Walter Kern krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte. Zunächst gedachte die Versammlung des langjährigen Beiratsmitglieds Friedel Köstering. Die Freunde der Stiftung verlieren mit ihm einen engagierten und warmherzigen Menschen, dessen Stimme fehlt. Ein neues Mitglied im Verein ist der Bielefelder Heinrich Bax, der seit längerem zur Geschichte Eben-Ezers forscht. Aktuell zum Thema „Zwangssterilisation und „Euthanasie“ in Lippe am Beispiel der Heilanstalten Eben-Ezer und Lindenhaus.“ So lautet auch der Titel seines Buches, das in Kürze erscheinen wird.

 

Nach dem Bericht über die Mittelverwendung 2021 folgte die Vorstellung der Förderprojekte für 2022 mit einem Gesamtvolumen von 7.500 Euro. Im November 2021 hat der Beirat darüber beraten, welche Bereiche und Projekte gefördert werden. Der größte Anteil der Unterstützung fließt in den Umbau der Cafeteria auf dem Gelände von Neu Eben-Ezer. Die alte Cafeteria wurde im Sommer 2020 während der Pandemie geschlossen. Nach einer Übergangslösung in Form eines Imbisswagens während der Sommermonate 2021 entsteht nun ein neues Angebot, das den  Verkaufsladen und die Cafeteria verbindet. Der neue Treffpunkt wird von den Klientinnen und Klienten Eben-Ezers sehr erwartet. 2.000 Euro erhält die Kunstwerkstatt Eben-Ezer, 1.500 Euro werden für Zuschüsse zu Freizeiten bereitgestellt. 1.500 Euro fließen in die Finanzierung des Buches von Heinrich Bax, der darin das Schicksal von Menschen mit Behinderungen beleuchtet, die Opfer von Zwangssterilisation und „Euthanasie“ wurden. Der Autor Heinrich Bax hat sein Buchprojekt der Mitgliederversammlung vorgestellt. Es erscheint im Sommer 2022. Speziell für das Buchprojekt hat die Stiftung der Sparkasse dem Verein eine Zuwendung von 500 Euro geleistet.

 

Der Verein Freunde der Stiftung Eben-Ezer hat aktuell 140 Mitglieder. Eine Mitgliedschaft ist für einen Jahresbeitrag von 30 Euro möglich. Mehr Informationen  freunde@eben-ezer.de und www.eben-ezer.de/Freiwilligenarbeit/Förderverein

 

 

 

Eben-Ezer: Diakonie für ein Leben in Vielfalt

Die Stiftung leistet ihre Dienste in der Region Lippe für rund 4000 Menschen: vom Kind bis zum Senioren. Die Stiftungsarbeit beruht auf der Überzeugung, dass jeder Mensch von der Hilfe Gottes lebt. Unter ihrem diakonischen Leitbild „Leben in Vielfalt“ arbeitet die Stiftung dafür, dass Menschen, die spezielle Begleitung brauchen, ihr Leben so erfüllt und eigenständig wie möglich leben und an der Gesellschaft teilhaben können. Der Schwerpunkt liegt in der Begleitung und Unterstützung von Menschen mit Behinderung und psycho-sozialem Unterstützungsbedarf. Die Angebote der Lebensbegleitung umfassen differenzierte Wohnangebote, Beratung, schulische und berufliche Bildung, Werkstätten für behinderte Menschen, Landwirtschaft, einen Integrationsbetrieb und Förderstätten, medizinische, psychologische und therapeutische Versorgung, eine Kirchengemeinde, integrative Cafés sowie Angebote in den Bereichen Kultur und Freizeitgestaltung. Eben-Ezer ist Trägerin evangelischer integrativer Kindertageseinrichtungen und Familienzentren, einer Grundschule mit inklusivem Bildungsangebot sowie eines Berufskollegs mit beruflichem Gymnasium, Fachrichtung Sozialwesen und einer Grundschule für Kinder mit und ohne Handicap. Außerdem ist Eben-Ezer Gesellschafterin von Diakonie Ambulant gGmbH, die 700 Menschen pflegt, sowie Gesellschafterin der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld/Bethel.

Eben-Ezer wurde 1862 von dem Lehrer Simon August Topehlen begründet und feierte im Jahr 2012 ihr 150-jähriges Jubiläum. Die Stiftung ist Mitglied des Diakonischen Werkes Rheinland-Westfalen-Lippe und eine rechtsfähige Stiftung des privaten Rechts. Zum 1. Januar 2022 ist Eben-Ezer in den Verbund der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel eingetreten. Sie ist damit neben den vier Stiftungen Bethel, Sarepta, Nazareth und Lobetal die fünfte Stiftung. Rechtlich bleibt Eben-Ezer selbständig.