Der Kreis Lippe hat eine neue Inklusionsbeauftragte, die sich für Menschen mit Beeinträchtigungen einsetzt: Monika Heel hat zum 1. Februar ihr Amt angetreten. Ihre Ziele: gemeinsam etwas zu erreichen und verschiedene Projekte umzusetzen. „Inklusion ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und eine wichtige Aufgabe, um die Teilhabe bestmöglich umzusetzen. Mit Frau Heel haben wir dafür eine engagierte Mitarbeiterin, die sich sowohl in Lippe als auch mit den Strukturen der Verwaltung sehr gut auskennt“, freut sich Landrat Dr. Axel Lehmann.

 

So wird der „Runde Tisch Inklusion“ fortgeführt, zu dem sich Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen treffen und der im Zukunftskonzept Lippe 2025 verankert ist. „Die Rechte von Menschen mit Behinderung“ war das Hauptthema des ersten Treffens mit der neuen Inklusionsbeauftragten. So hat die Gruppe über Forderungen nachgedacht, die für nicht behinderte Menschen selbstverständlich sind, so beispielsweise das Fahren mit dem Bus. „Einige Teilnehmer, die im Rollstuhl sitzen, wurden schon öfter von Busfahrern stehen gelassen, weil im Bus nur ein Platz für einen Rollstuhlfahrer vorgesehen ist. Steht da bereits ein Kinderwagen, haben ‚Rolli-Fahrer‘ keine Chance“, so Heel. Außerdem sollen Menschen mit Behinderungen mehr Gehör in der Politik erhalten. „Wir wollen ernst genommen werden“, lautet der Tenor des Runden Tisches. „Denn Partizipation ist dabei ein ganz wichtiges Stichwort, ebenso die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“, definiert Heel ihre Arbeit. Geplant ist dazu die Teilnahme am Projekt „Politische Partizipation Passgenau“, bei dem kommunalspezifische Lösungen hinsichtlich dieser Thematik angeboten werden. Ein Aktionstag der Menschen mit Behinderung findet am Samstag, 9. Mai, im Bad Salzufler Kurpark statt. Teil des Tags werden viele Informationsstände, aber auch Mitmachaktionen für Groß und Klein sein, unter anderem einen Parcours, bei dem unterschiedliche Beeinträchtigungen simuliert werden. Zum Auftakt der Veranstaltung wird es eine Demonstration der Beteiligten durch Bald Salzuflen geben.

 

Die Arbeit der Inklusionsbeauftragten bezieht sich auch auf die Kreisverwaltung: Dort gab es bereits in einigen Abteilungen Kurse zur leichten Sprache. Diese sollen fortgeführt werden, da die Verwaltung eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen ist und leichte Sprache in vielen Fällen erforderlich ist. Ein weiteres wichtiges Vorhaben ist das barrierefreie Kreishaus. Dazu fand bereits eine Begehung mit Menschen mit sehr unterschiedlichen Beeinträchtigungen statt. Einige Vorschläge wurden bereits direkt in die Kreishaus-Sanierung eingeplant, beispielsweise ein neues Farbkonzept zur besseren Orientierung innerhalb des Kreishauses. Auch die Sanitäranlagen werden den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderung angepasst. Kurzum: Es gibt auf dieser Ebene viel zu tun. Hauptziel ist und bleibt zunächst, dass Inklusion selbstverständlich wird und auch so gelebt wird.