Die neue Bahn im Bildvordergrund erfreut sich schon jetzt großer Beliebtheit.

Ein Wunsch ist Erfüllung gegangen, Blomberg hat nun eine zweite Boulebahn im Burggarten. Sehr zur Freude der Gruppe von Spielerinnen und Spielern, die sich regelmäßig dort treffen. Die neue Bahn wurde soeben eingeweiht. Mit Blick auf die mittlerweile gewachsene Gruppe ist sofort aufgefallen, mit welch´ kleinen Mitteln man manchmal die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt glücklich machen kann. „Das erforderliche Material ist über den städtischen Bauhof von der Stadt Blomberg gekommen, die Errichtung der Anlage erfolgte im Wesentlichen in Eigenleistung“, berichtete die glückliche Gruppe vor Ort. In Anlehnung an die Einweihung nachfolgend ein Bericht aus der NelkenWelt (Ausgabe 4-2018) mit vielen weiteren Informationen zu diesem Thema.

 

Bereits vor einem Jahr hatte Blomberg Marketing e. V. zu einem Boule-Schnuppertraining eingeladen. Erklärtes Ziel: Eine Gruppe zu etablieren, die sich regelmäßig im toll gestalteten Garten der Burg Blomberg trifft und die Bahn aktiv nutzt. Der Plan ging auf. Wurde die Bahn seit der Einweihung im Jahr 2015 zunächst eher mäßig frequentiert, so trifft sich seit der Initiative des Vereins eine Gruppe von zwischen 18 und 24 Personen regelmäßig, um gekonnt die Kugeln zu werfen. Gekonnt? In der Tag scheinen einige den Dreh schon recht gut raus zu haben – übertriebener Ehrgeiz ist jedoch fehl am Platz. Es geht tatsächlich um das Miteinander und man pflegt einen freundschaftlichen Umgang. Neue Spielfreunde werden umgehend in die Gruppe integriert.

 

Feste Zeiten sind der Montag in der Zeit von 17.00 bis 19.00 Uhr und auch am Sonntag trifft seich eine etwas kleinere Gruppe ab 10.00 Uhr. Beiträge werden nicht erhoben, somit handelt es sich um ein rein kostenloses Vergnügen. Mit viel Begeisterung und Leidenschaft sind die Spieler dabei, feuern sich gegenseitig an. Spieler? Falsch. Natürlich Spielerinnen und Spieler! Die Gruppe teilt sich fast gleichmäßig in beide Geschlechter auf, der Altersdurchschnitt liegt bisher jenseits der 50. Ein Umstand der geändert werden kann, aber nicht muss. Jeder ist herzlich willkommen. Spielkugeln werden vor Ort gestellt, viele der Spieler sind doppelt ausgerüstet und helfen gerne aus. Als Hilfsmittel nutzen einige der Spieler übrigens eine Schnur an deren Ende ein Magnet angebracht ist – toll für Rückengeplagte.

 

Boule-Kugeln werden jedoch auch gegen Pfand in der Tourist-Information/ Geschäftsstelle von Blomberg Marketing ausgegeben. Die Boule-Bahn darf jederzeit auch außerhalb des wöchentlichen Boule-Treffs kostenfrei genutzt werden. Aktuell steht eine Bahn zur Verfügung. Bei der Anzahl von Teilnehmern eigentlich zu wenig, doch die Truppe weiß sich zu helfen. Mit Harken wird der Gehweg etwas aufbereitet und in eine provisorische Bahn umfunktioniert – auch das ein Zeichen dafür, dass der Spaß an vorderster Stelle steht. Ein Antrag auf eine weitere Boule-Bahn wurde übrigens bereits gestellt, dadurch würden sich weitere Möglichkeiten ergeben. Als Ansprechpartnerin für die Blomberger Boule-Gruppe steht Hannelore Schröder unter 0 52 35 – 82 80 gerne zur Verfügung.

 

Schon heute kommen auch aus benachbarten Gemeinden Menschen nach Blomberg, um sich dem Boule-Spiel hinzugeben. Mit Blick auf die Innenstadt-Belebung ein schöner Umstand. Wünsche aus den Reihen der Spieler waren ebenfalls zu vernehmen. Wenn an der Bestandsbeleuchtung noch Strahler angebracht werden könnten, würde dies auch das spätere Spiel ermöglichen. Sollte es um Stromkosten gehen: Auch hier hat die Boule-Gruppe eine Lösung parat. Einfach einen Schlüsselschalter installieren, wir machen eine Umlage und finanzieren den Strom selbst. Auch wären Tische und weitere Bänke schön um die Aufenthaltsqualität zu verbessern, geselliges Beisammensein bei einem gepflegten Glas Wein und etwas Käse. Und im Winter? Auch dann geht es weiter, Familie Brinkmann stellt für die Gruppe gerne den Gewölbekeller zur Verfügung. Spaß also im ganzen Jahr. Einfach mal ausprobieren.

 

Hintergrund:
Im engeren Sinne steht die Bezeichnung Boule (von französisch la boule „die Kugel“, „der Ball“) oder Boule-Spiel nur kurz für die Kugelsportart Boule Lyonnaise, das sogenannte „Sport-Boule“. In Deutschland wird aber „Boule“ umgangssprachlich mehr als Sammelbezeichnung für alle Kugelsportarten verwendet. Zu den Kugelsportarten gehören neben dem bereits genannten Boule Lyonnaise noch das daraus abgeleitete Jeu Provençal, dessen Ableger Pétanque, das britische Bowls und das italienische Boccia (auch „Raffa“ genannt). Neben diesen fünf „offiziellen“ Kugelsportarten gibt es noch weitere regionale Sportarten bzw. Kugelspiele, die ähnliche Regeln haben, wie z. B. Boule-en-Bois, Boule-de-Fort, Boule-des-Berges und Boule bretonne. Mit „Boule“ verbinden viele Deutsche aber auch das von den Franzosen auf öffentlichen Plätzen ausgetragene Freizeit-Kugelspiel. Der korrekte Name hierfür ist allerdings Pétanque. Mit rund 600.000 Lizenz-Spielern in 76 (nationalen) Pétanque-Verbänden ist es die am weitesten verbreitete Kugelsportart.

 

Boccia ist die italienische Variante des Boule-Spiels, bei dem es darum geht, seine eigenen Kugeln möglichst nah an eine kleinere Zielkugel (Pallino) zu setzen (platzieren) bzw. die gegnerischen Kugeln vom Pallino wegzuschießen (Raffa oder Volo). Boccia wird auch als Präzisionssport bezeichnet. Seit 1984 ist Boccia eine paralympische Sportart. In Kroatien wird Boccia als bocanje oder auch balote bezeichnet. Anders als in der Freizeitvariante (siehe Boule-Spiel) wird Boccia nicht auf Rasen, sondern „auf ebenem und perfekt nivellierten Boden gespielt, eingeteilt in vorschriftsmäßigen Bahnen, abgegrenzt durch Umfassungsbretter aus Holz oder anderen nicht metallischen Materialien. Die Höhe beträgt 25 cm, mit einer Toleranzgrenze von +/- 2 cm.“ Die Bahn ist 26,50 m × 4,50 m breit. Sie ist in Abschnitte unterteilt. Das Pallino und die Kugeln haben vorgeschriebene Maße. Für das Auswerfen des Pallino und der Kugeln gibt es genaue Regeln und Abspielpunkte, die Lage der Kugeln muss auf dem Feld markiert werden. Die Kugeln einer Mannschaft müssen untereinander gleich sein und sich von der des Gegners unterscheiden. Sie haben einen Durchmesser von 107 mm und ein Gewicht von 920 g. (Quelle Hintergrund: Wikipedia)