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Florian Kehrmann und Prof. Nikolaus Risch, Präsident der Uni Paderborn


Wendigkeit, Ausdauer und Schnelligkeit – Sportmediziner der Universität Paderborn testen athletische Leistungen, um Sportlern individuelle Trainingsempfehlungen zu geben. In einer neuen Kooperation profitiert davon jetzt auch der TBV Lemgo: Vergangene Woche war der Handball-Bundesligist an der Uni Paderborn zu Gast. Wissenschaftler testeten die Spieler in verschiedenen Bereichen.
„Wir wollen helfen, die Leistungen einzelner Spieler gezielt weiter zu entwickeln und sie im Wettkampf besser zu machen. Es geht also darum, Leistungssport effektiver, aber auch gesünder zu machen“, beschreibt Prof. Claus Reinsberger vom Sportmedizinischen Institut das Ziel der Kooperation. Gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Jochen Baumeister und Mitarbeitern führte er die Tests durch. Dabei beobachten die Wissenschaftler die konditionelle Leistungsfähigkeit der Spieler: So werden etwa die Sprunghöhe aus dem Stand und die Schnelligkeit im Sprint sowie beim Richtungswechsel gemessen.
Bei anderen Tests werden Blutparameter als Biomarker herangezogen. Über einen Tropfen Blut aus dem Ohrläppchen wird beispielsweise der Laktat-Wert bestimmt, der auf die Übersäuerung von Muskeln hinweist und im Rahmen eines Belastungstests Aufschluss über die Ausdauerleistungsfähigkeit eines Spielers gibt.
Nach der Datenerhebung bewerten die Wissenschaftler die Ergebnisse gemeinsam mit dem Trainer des TBV, Florian Kehrmann, um für jeden Spieler individuelle Empfehlungen abzuleiten. „Uns ist dabei wichtig, nicht einfach allgemeine Diagnosen zu stellen, sondern auf die individuellen Leistungsbereiche einzugehen, die für einen Sportler speziell in seiner Sportart und Spielposition relevant sind“, erklärt Prof. Jochen Baumeister.
Dem Trainer des TBV Lemgo gibt die Beratung der Wissenschaftler wichtige neue Impulse für sein Trainingsprogramm: „Die Diagnostik und Beratung des Sportmedizinischen Instituts ist aus unserer Trainingspraxis nicht mehr wegzudenken und hilft uns in der Entwicklung der einzelnen Spieler enorm“, so Kehrmann. Die Wissenschaftler ihrerseits profitieren von Praxiswissen und Erfahrungen der Trainer und Spieler, die immer wieder Impulse für anwendungsorientierte Forschungsfragen geben, sowie von den erhobenen Daten, die gesammelt und für weitere Studien genutzt werden.