Die Vorbereitung für die Saison 2022/23 hat begonnen und für die Frauenabteilung des FC Donop-Voßheide bedeutet dies einen weitgehenden Neuaufbau. Die 1. Frauenmannschaft hat nach dem Abstieg aus der Westfalenliga mit Nele Busch (Studium in Osnabrück), Annika Schlosser (Hastenbeck) und Christina Reinhard (Lieme-Bexterhagen) drei Spielerinnen an andere Vereine verloren. Es zeichnete sich schon frühzeitig ab, dass die personelle Situation die Meldung von zwei überkreislich spielenden Mannschaften nicht erlauben würde.
Für die weiteren Planungen hatte sich der Verein als oberstes Ziel gesetzt, die Belange der gesamten Abteilung zu berücksichtigen, was in diesem Fall bedeutet hätte, möglichst EINE überkreislich spielende Mannschaft zu erhalten – wenn sportlich sinnvoll – natürlich am ehesten die höher spielende Mannschaft in der Landesliga. Weiterhin hätten wir für unsere jungen Spielerinnen von den B-Juniorinnen einen sinnvollen Übergang in den Seniorenbereich in einer Kreisligamannschaft gebraucht. Diese Dinge hat der Verein für sinnvoll gehalten und auch entsprechend kommuniziert. Innerhalb der 2. Mannschaft hatten sich jedoch einige Spielerinnen deutlich dagegen positioniert, die Bezirksligamannschaft aufzugeben und angekündigt, sich für diesen Fall vom Verein abzumelden, obwohl die Mannschaftsmeldungen – wie in anderen Vereinen auch – natürlich eine Angelegenheit der Vereinsführung ist.
Es hat dann aus den Reihen der ehemaligen Bezirksligamannschaft auch eine ganze Reihe von Abmeldungen gegeben, wobei sich neun Spielerinnen der Zwoten allerdings entschlossen hatten, dem FC auch weiterhin die Treue zu halten, darunter auch sehr talentierte Spielerinnen wie Nele Grauert, Janina Therman, Pia Burzeja und Torfrau Lucie Buller. Ein letzter noch am Sonntag vor dem Meldeschluss unternommener Versuch von Uwe Pape vom Vorstand des FC, Vertreterinnen der 2. Mannschaft für das Vereinskonzept zu gewinnen und dafür zu werben, zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen, scheiterte.
Die Obleute der Frauenabteilung haben bis zum Schluss mit sich gerungen, ob nun bei der geschmolzenen Spielerdecke eine Mannschaft oder zwei Mannschaften, ob für eine Bezirksliga oder für eine Landesliga gemeldet werden sollte. Nach einer abschließenden Befragung der Spielerinnen der 1. Frauenmannschaft, die letztlich beide Lösungen mitgetragen hätte, wurde schließlich entschieden, eine Landesligamannschaft zu melden, da ein Teil der Spielerinnen verständlicherweise sehr enttäuscht gewesen wäre über den Fall von der Westfalenliga bis in die Bezirksliga. Außerdem wird der Verein als Unterbau auch noch eine 9er Kreisligamannschaft ins Rennen schicken.
Auch die Trainersuche konnte letztendlich erfolgreich abgeschlossen werden. Die FC-Frauen werden diesmal einen sehr jungen Trainer bekommen, der jedoch auch schon im Frauen- und Mädchenbereich gearbeitet hat: Falk Ritter (31) kommt aus Rischenau, wo er auch aktiv in der Bezirksliga gespielt hat. Er hat sowohl schon männliche als auch weibliche Jugendmannschaften trainiert und in Benhausen auch die Damenmannschaft. Nach den ersten Trainingseinheiten und einem Trainingslager in Voßheide am letzten Wochenende konnten sich die alten und neuen Spielerinnen aus dem Jugendbereich und der neue Coach schon mal beschnuppern und ein erstes Testspiel gegen den niedersächsischen Kreisligisten Inter Holzhausen erfolgreich abschließen. Da der Gast keine großen Wechselmöglichkeiten hatte und auch auf FC-Seite diverse Trainingslagerblessuren zu verzeichnen waren, einigten sich die Trainer, das bei großer Hitze ausgetragene Spiel nach 70 Minuten zu beenden. Da stand es 4:0 für die bunt zusammengewürfelte FC-Mannschaft. Die Tore erzielten Leonie Beyer und Janina Thermann mit je zwei Treffern.
Die Kreisligamannschaft wird vorerst Mario Gottschalk unter seine Obhut nehmen, der auch das Obleuteteam anführt und sich speziell um die Schnittstellen zwischen Juniorinnen und Seniorinnen kümmern wird. Der FC Donop-Voßheide geht davon aus, dass die Frauenabteilung in Zukunft in einem ruhigeren Fahrwasser weiterarbeiten kann und dabei einen besonderen Focus auf die Jugendarbeit in der JSG legen. Die Voraussetzungen hierfür sind optimal, da B-Juniorinnen-Coach Lothar Clemens Florian und Mario Gottschalk schon seit Jahren sowohl im Jugend- wie auch im Seniorinnenbereich zusammengearbeitet haben.
In diesem Sinne also: Auf ein Neues!
Text und Bild: Heino Grollich