An kalten, sonnigen Wintertagen sind die Stämme der Obstbäume durch den Frost besonders gefährdet, teilt der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Bei solchen Wetterlagen ist die dunkle Rinde der Bäume starken Temperaturschwankungen ausgesetzt, insbesondere dann, wenn auch noch Schnee liegt. Auf der Südseite des Stammes ist die Temperatur dann wesentlich höher als auf der Nordseite. Der Temperaturunterschied kann zehn Grad und mehr ausmachen. Dadurch können so starke Spannungen auftreten, dass die Rinde entlang des Stammes – manchmal mit einem hörbaren Knall – aufreißt. Vor allem junge Bäume, die ja noch keine dicke, gut isolierende Borke ausgebildet haben, sind gefährdet.

 

Durch einen weißen Kalkanstrich kann der Gärtner verhindern, dass sich die Stämme nach kalten Nächten durch die Sonneneinstrahlung einseitig zu stark erwärmen. Denn durch den Kalk werden die Sonnenstahlen zurückgeworfen, so dass sie nicht so stark auf die Rinde einwirken können. Dafür kann eine Kalkmilch aus 1,5 Kilogramm Branntkalk und zehn Liter Wasser angesetzt werden, die mit 0,6 Kilo fertig angerührtem Tapetenkleister verrührt wird. Je nach Witterungsbedingungen ist der Belag drei bis sechs Wochen haltbar. Es kann auch ein fertiges Präparat verwendet werden, wie zum Beispiel Bio-Baumanstrich, das im Fachhandel erhältlich ist.

 

Anstelle eines Anstriches kann die Südseite des Stammes aber auch mit ein oder zwei entsprechend breiten Brettern oder einer dicht um den Stamm gelegten Schilfrohrmatte geschützt werden. Der Hobbygärtner sollte dann jedoch darauf achten, dass sich dahinter keine Feldmäuse ansiedeln.

Pressemeldung Landwirtschaftskammer NRW