Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich VV III! Mit Schreiben vom 14.07.2020 hat sich der Landrat des Kreises Lippe unmittelbar an Sie gewandt. Die darin aufgeführten Behauptungen sind aus unserer Sicht unrichtig. Deshalb halten wir eine Klarstellung Ihnen gegenüber für dringend erforderlich. Gern hätten wir Ihnen direkt geschrieben, sehen dafür aber leider keine Möglichkeit. Deshalb wählen wir die Form des Offenen Briefes.

 

Richtig ist, dass Herr Karl-Eitel John neben dem Amt des Verwaltungsvorstands auch zum Leiter des Jugendamts bestellt worden ist. Diese Konstruktion ist noch auf Herrn Heuwinkel zurückzuführen. Seit dem Amtsantritt des amtierenden Landrats ist Herr John jedoch u.a. mit folgenden weiteren Fachgebieten betraut worden: dem Bildungsbereich, dem Eigenbetrieb Schulen, dem Jobcenter, dem Bereich Gesundheit sowie dem Kommunalen Integrationszentrum. Unser großer Dank gilt Herrn John, der trotz der damit verbundenen extrem hohen Belastung vollen Einsatz gezeigt und bemerkenswerte Erfolge erzielt hat. Wir schätzen Herrn John. Dies haben die Vertreter der CDU im Jugendhilfeausschuss auch noch einmal in besonderer Weise hervorgehoben. Von der persönlichen Wertschätzung zu trennen ist aber die Frage, ob der Aufgabenbereich von Herrn John nicht mittlerweile zu groß ist. Die Vorgänge um Lügde haben uns, der CDUKreistagsfraktion, noch einmal verdeutlicht, dass es nun Zeit ist, umzudenken. Die Leitung des Jugendamts ist mit so hoher Verantwortung verbunden, dass sie nicht mehr in Personalunion mit dem Amt als Verwaltungsvorstand ausgeübt werden sollte. Dies auch öffentlich zu äußern, ist kein Angriff auf Herrn John, schon gar kein Vorwurf in Bezug auf Lügde, sondern schlicht die Wahrnehmung der auch ihm gegenüber bestehenden Fürsorgepflicht des Dienstherrn und damit auch Aufgabe einer Kreistagsfraktion. Mit Blick auf Herrn Johns baldigen Ruhestand gilt es zudem, eine Vakanz in der Jugendamtsleitung zu vermeiden und einen möglichst nahtlosen Übergang sicherzustellen. Auch aus diesem Grund ist uns sehr daran gelegen, die Frage rechtzeitig zu thematisieren.

 

Ihnen danken wir ausdrücklich für Ihre engagierte Arbeit, die in den letzten Jahren sicherlich schwieriger geworden ist. Vorschläge zur Veränderung von Strukturen sind keine Kritik an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir wünschen uns für Sie Vorgesetzte, denen es allein schon vom zeitlichen Aufwand her möglich ist, für Sie präsent zu sein. Dies ist nach unserer vollen Überzeugung nur möglich, wenn ein/e neue/r Jugendamtsleiter/in bestellt wird. Wir wünschen uns eine Rückkehr zu einer sachbezogenen Debatte und hoffen, dass dies auch bald wieder möglich sein wird. Dazu ist es aber auch notwendig, dass man Vorschläge zur Verbesserung unaufgeregt diskutieren kann. Diesen Weg werden wir unbeirrt weitergehen.

 

Freundliche Grüße
Ihr
Andreas Kasper
für die CDU-Kreistagsfraktion Lippe