Wer für den Pflegefall im Alter finanziell vorsorgen will, erwägt oft eine Pflegezusatzversicherung. Diese soll die Versorgungslücke schließen, wenn das Geld aus der gesetzlichen Pflegekasse und der eigenen Rente nicht für die Pflegekosten reicht. Doch Pflegezusatzversicherungen sind nicht für alle sinnvoll. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest nach der arrow-rightUntersuchung von 31 Pflegetagegeldtarifen und vier Pflegekostentarifen in der November-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest.
Vorsorge für den Pflegefall ist für alle wichtig. Zwar leistet das Sozialamt „Hilfe zur Pflege“, wenn die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung sowie das eigene Einkommen und Vermögen für die Pflegekosten nicht ausreichen. Doch das Sozialamt holt sich unter Umständen seine Hilfe von unterhaltspflichtigen Angehörigen zurück, also von Lebenspartner, Kindern und Eltern. Das wollen die meisten nicht.
Eine Pflegezusatzversicherung ist aber nur für den sinnvoll, der langfristig ein sicheres und ausreichend hohes Einkommen hat, so dass er die Beiträge und die absehbaren Beitragserhöhungen lebenslang aufbringen kann. Und das oft auch dann noch, wenn er bereits ein Pflegefall ist. Im Test schnitten für den 55-jährigen Modellkunden 18 von 31 geprüften Pflegetagegeldtarifen gut ab. Und das für etwa 87 Euro Beitrag im Monat. Die Tester bewerteten sowohl das Leistungsniveau im Verhältnis zum Beitrag als auch die Vertragsbedingungen. Für 45-jährige Modellkunden fand Finanztest sogar zwei sehr gute Tarife.
Wer heute schon ein begrenztes Einkommen hat und weiß, dass seine Rente ebenfalls sehr begrenzt sein wird, sollte andere Optionen prüfen. Denn wer die private Zusatzversicherung kündigen muss, weil er die Beiträge nicht mehr zahlen kann, verliert den Versicherungsschutz und erhält das eingezahlte Geld nicht zurück. Alternativen zu kostspieligen Wohnformen könnten eine Senioren-WG, Mehrgenerationenwohnen oder der Umbau der eigenen Wohnung sein. Aber auch die Unterstützung durch pflegende Angehörige. Finanztest stellt in seinem Themenpaket „Pflege und Versicherung“ alle Möglichkeiten und Hilfen vor und liefert Tests und Tipps zur Finanzierung im Pflegefall. Das umfangreiche Themenpaket mit rund 100 Seiten gibt es für 5 Euro unter arrow-rightwww.test.de/pflege.
Der Test Pflegezusatzversicherung erscheint in der arrow-rightNovember-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (ab 18.10.2017 am Kiosk) und ist bereits unter arrow-rightwww.test.de/pflegezusatzversicherung abrufbar.
Pressemeldung Stiftung Warentest