Rückraumspieler Rolf Hermann muss seine Profikarriere zwangsweise beenden. Ein abschließendes Gutachten zu seiner langwierigen Schulterverletzung hat ergeben, dass der ehemalige TBV-Kapitän keinen Leistungssport mehr betreiben kann. Der TBV Lemgo und Rolf Hermann haben seinen Vertrag aus diesem Grund zum 30. November 2017 vorzeitig aufgelöst.
„Wenn der Körper signalisiert, dass es auf diesem Niveau nicht mehr möglich ist, schmerzfrei seine Leistung abzurufen, sollte man die Vernunft haben, auf seinen Körper zu hören und entsprechend zu reagieren“, erklärt Hermann selbst die Entscheidung. „Gerade unsere Physiotherapeuten von der Reha Lemgo haben alles Mögliche probiert, um die Minimalchance zu wahren, dass die Schulter wieder fit wird, aber leider waren selbst die Spezialisten machtlos.“
„Wir finden es sehr schade, wenn ein Spieler wie Rolf seine Karriere gezwungenermaßen beenden muss. Wir sind ihm für die nun fast zehn Jahre im TBV-Trikot unheimlich dankbar“, bedauert TBV-Geschäftsführer Jörg Zereike die Entwicklung. „Rolf hatte nicht nur maßgeblichen Anteil am Gewinn des EHF Cups 2010, sondern war in den letzten drei Jahren auch einer der Garanten für den Verbleib in der ersten Liga!“
„Es ist natürlich sehr schade, wenn ein früherer Mitspieler so aufhören muss. Man muss aber auch hervorheben, dass Rolf sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt und alles für das Team getan hat!“, bemerkt Florian Kehrmann, der mit Hermann sowohl beim TBV als auch in der Nationalmannschaft schon zusammengespielt hat. „Ich bin mir sicher, dass er, egal in welchem Aufgabenbereich, in Zukunft erfolgreich arbeiten wird und ich hoffe, ihn noch oft in der Lipperlandhalle zu sehen“, fügt der TBV-Trainer hinzu.
Rolf Hermann trägt das Lemgoer Trikot mit der Rückennummer 20 seit Juli 2007 und hat in insgesamt 293 Bundesligaspielen für den TBV 1168 Tore erzielt. Außerdem absolvierte der Linkshänder 25 Spiele für die deutsche Nationalmannschaft und gehörte 2007 zum späteren Weltmeister-Kader.
Bereits im Rahmen des TBV-Heimspiels am 10. Dezember gegen die HSG Wetzlar wird Rolf Hermann im Anschluss an die Partie auf dem Spielfeld offiziell verabschiedet.