Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl hat Rolf Schmidt aus Blomberg das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Schmidt nahm den Orden am Freitag, 21. Oktober, im Beisein von mehr als 30 Gästen in den Räumen der Bezirksregierung Detmold entgegen. Bundespräsident Joachim Gauck hatte ihm die Auszeichnung auf Vorschlag von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft verliehen. Mit der Ehrung wurde Schmidts unermüdlicher Einsatz für die Suchtselbsthilfe gewürdigt. „Rolf Schmidt war maßgeblich am Aufbau der Suchtkrankenhilfe in Blomberg, Nordrhein-Westfalen und auf Bundesebene beteiligt“, sagte Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl. Sein Wirken gehe in Intensität und Zeitaufwand weit über das hinaus, was ein Ehrenamt normalerweise beinhalte.
Seinen Anfang nahm Schmidts Engagement im Jahr 1981 mit der Gründung einer Selbsthilfegruppe gegen Suchtgefahren in Blomberg. 1984 folgte die Gründung des Vereins Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe Blomberg e.V. Schmidt war bis 2015 Vorsitzender des Freundeskreises und ist seit seiner Verabschiedung dessen Ehrenvorsitzender. Die Arbeit des Vereins umfasst derzeit acht Selbsthilfegruppen wöchentlich, etwa 120 Menschen werden betreut. Schmidts Schwerpunkt lag in der Aufklärung Jugendlicher über die Gefahren von Suchtmitteln: Er hielt Vorträge und führte Veranstaltungen in Schulen zur Suchtprävention durch. Die Belange suchtkranker Mädchen rückte Schmidt mit der Gründung einer entsprechenden Jugendgruppe im Jahr 2003 in den Blick. Im August 2004 setzte sich Schmidt zusammen mit den städtischen Sozialarbeitern für die Übernahme der Drogenberatung in den Räumen des Vereins ein. Noch heute ist Rolf Schmidt als Gruppenbegleiter tätig.
Zu seinem Engagement für den Freundeskreis kommt seine Tätigkeit als Vorsitzender des Trägervereins von „Gut Dörenhof“ hinzu. Seit 2006 setzt sich Rolf Schmidt in diesem Amt für diese sozialtherapeutische Einrichtung ein. Gut Dörenhof bietet Hilfe für chronisch mehrfach abhängige Menschen in Ostwestfalen-Lippe.
Überregional für die Suchthilfe engagiert
Schmidts Aktivität auf überregionaler Ebene umfasste von 1985 an die Mitwirkung im Beirat des Landesverbands der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe NRW. Zudem trieb er die Gründung des Landesverbandes Sachsen voran. 1988 rückte Schmidt in den Vorstand des Landesverbands NRW auf, von 1990 bis 2002 war er dessen Vorsitzender. Nach seinem Ausscheiden aus diesem Amt wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Auch auf Bundesebene war Rolf Schmidt aktiv: seit 1988 als Delegierter bei Bundesverbandskongressen und zwischen 1997 und 2012 als Verbandsvorsitzender. Auf seine Initiative hin gab es wegweisende Bundeskongresse, im Jahr 2007 traf sich die Bundesdelegiertenversammlung in Horn-Bad Meinberg. Auch der Bundesverband ernannte Schmidt nach seiner Verabschiedung zum Ehrenvorsitzenden.
Bereits im April 2000 war Rolf Schmidt das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden. Aufgrund seiner weiterhin intensiven Arbeit für die Suchtselbsthilfe wurde diese Auszeichnung nun zum Verdienstkreuz 1. Klasse höher gestuft. Zu Schmidts weiteren Ehrungen zählt die Goldene Ehrennadel, die er im August 2015 vom Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW erhielt. Schmidt ist verheiratet und war bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2009 als Geschäftsführer der Diakoniestation Blomberg tätig.
Pressemeldung Bezirksregierung Detmold-