Am gestrigen Freitagabend startete die Kunstausstellung „Rosa Seide für Richard Wagner“ mit einer gelungenen Vernissage im Martiniturm Blomberg. Die Vernissage wurde musikalisch untermalt durch Prof. Norbert Stertz am Horn und Dragan Ribic am Akkordeon. Die beiden Detmolder spielten gemeinsam neu arrangierte Klassiker von Richard Wagner, wie die Gralserzählung, das Vorspiel Tannhäuser und Stücke aus der Sage der Niebelungen. Norbert Stertz hatte hierfür die Sage zeitgenössisch zusammengefasst- das Publikum war sehr amüsiert.
 
Die Ausstellung besteht aus acht Kaltnadelradierungen des Künstlers Prof. Sighard Gille, der für das größte Deckengemälde Europas in den Foyers des Gewandhauses Leipzig bekannt ist, die aus dem Besitz von Dr. Jörn Clamors stammen und stellen in sich die musikalische und politisch angehauchte Reise durch Richard Wagners Leben dar. Durch fein eingesetzte Symbolik und Stil der Bilder können diese mit etwas Hintergrundwissen zu einem adäquaten Bild des Komponisten zusammengesetzt werden. Die Bilder lassen aber auch Interpretationsfreiraum und sorgen für Gesprächsstoff- natürlich regen sie auch dazu an, sich mit der historischen Person Richard Wagners und dem politischen Weltbild des 19. Jahrhunderts auseinander zu setzen. Auch wird symbolisch Kritik an den antisemitischen Aussagen des Komponisten geübt. Gleichzeitig werden Brücken zur Nihilistenbewegung und dazugehörigen Persönlichkeiten wie Friedrich Nietzsche geschlagen.
 
Wer neugierig geworden ist und die Ausstellung noch nicht besucht hat kann dies noch am morgigen Sonntag von 14:00 bis 17:00 Uhr nachholen.