Lippes CDU-Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge fordert die Initiative des Bundesgesundheitsministers. | Bild: Kerstin Vieregge

Seit Wochen warnen Apotheker und ihre Verbände vor Problemen bei der Medikamentenversorgung wie sie bereits im letzten Winter bestanden. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion will dem entgegenwirken und hat den Antrag „Arzneimittelversorgung sicherstellen – Versorgungssicherheit gewährleisten“ (BT-Drs. 20/9319) in den Bundestag eingebracht.

 

„Insbesondere bei Kinderarzneimitteln wie Antibiotika oder Fiebersäften brauchen wir bessere Möglichkeiten für Ärzte und Apotheker, um im Falle eines Engpasses schnelleren Ersatz verschaffen zu können“, erläutert die lippische CDU-Abgeordnete Kerstin Vieregge. Den Ernst der Lage mache das Schreiben des Apotheken-Großhandels an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach deutlich. Danach sei es „objektiv unmöglich“, bestimmte Arzneimittel bei der pharmazeutischen Industrie zu beschaffen oder Lagerbestände aufzubauen. Rund 400 Medikamente seien aktuell auf der Dringlichkeitsliste erfasst, darunter zahlreiche für Kinder, die zum Teil seit mehr als einem Jahr knapp oder nicht verfügbar sind. „Das zeigt leider sehr eindringlich, dass die von der Ampel beschlossenen Maßnahmen wirkungslos sind und die Situation nicht im geringsten entspannt haben“, stellt Vieregge fest. Das Problem der Lieferengpässe werde nur durch eine andere Preispolitik und Veränderungen der Lieferketten zu lösen sein.

 

Die Apotheken bezeichnet Vieregge als „tragende Säule in der Arzneimittelversorgung vor Ort.“ Die Teams versuchten seit Monaten, Präparate zu beschaffen oder selbst herzustellen. „Dabei droht die Situation der Apotheken selbst in eine Schieflage zu geraten“, lenkt sie den Blick auf den wirtschaftlichen Druck für die Branche, der zu immer mehr Schließungen und immer weniger Neugründungen führe. „Bürokratische Auflagen, Inflation, die gestiegenen Personalkosten und der Fachkräftemangel vergrößern die Not. In unserem Antrag fordern wir daher ein Maßnahmenpaket zur Stärkung der Apotheken“, so die Abgeordnete.

 

Dieses Paket umfasst unter anderem eine verbesserte Vergütung für Aufwendungen im Rahmen des Engpassmanagements, bessere Austausch- und Ersatzmöglichkeiten bei Medikamenten in Mangelsituationen, die Anhebung des Apothekenfixums sowie ein regelmäßiges Monitoring des Apothekenhonorars durch die Bundesregierung. Gleichzeitig fordern CDU und CSU die Bundesregierung auf, den Abbau von bestehenden bürokratischen Auflagen und einschränkenden Regularien zu prüfen, welche die Wirtschaftlichkeit von Apothekenbetrieben hemmen und zeitliche Ressourcen unverhältnismäßig stark binden. Ganz oben auf der 21 konkrete Punkte umfassenden Forderungsliste der Union steht die Wiederaufnahme des sogenannten Pharmadialogs. „Gemeinsam, im vertrauensvollen Dialog mit allen Beteiligten gilt es, realistische, kurz- und langfristige Maßnahmen gegen die Arzneimittelknappheit zu entwickeln. Hier ist die Initiative des Bundesgesundheitsministers gefordert“, mahnt Vieregge.