Starke Pendlerströme in Lippe

IHK fordert Ausbau der Verkehrswege „Wir sind in den letzten Jahrzehnten ein Volk der Wanderer geworden. Dies ist eine Folge der zunehmenden Entkopplung von Wohn- und Arbeitsort“, erklärt Axel Martens, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) die aktuellen Ergebnisse der Pendlerrechnung. 170.200 Erwerbstätige lebten nach Angaben des statistischen Landesamtes 2013 in Lippe. Fast 60 Prozent, das sind 99.000 Personen, pendelten 2013 täglich über die Grenzen ihres Wohnortes hinaus zur Arbeit. Rund drei Viertel der Erwerbstätigen nutzen einen PKW zur Erreichung ihres Arbeitsortes. „Wir brauchen gut ausgebaute Verkehrswege, damit wir diese immer weiter steigenden, Verkehrsströme bewältigen können“, appelliert Martens an die Politik. Hierzu gehört der Ausbau der Bundes- und Landesstraßen einschließlich der ausstehenden Ortsumgehungen. Die Zahl der Berufsauspendler in Lippe war um 2,1 Prozent höher als im Jahr 2012. Gleichzeitig kamen 80.660 Personen in die Städte und Gemeinden des Kreises Lippe, um hier zu arbeiten. Für 71.200 Personen war der Wohn- und Arbeitsort identisch.
Die größte Auspendlerquote, das ist der Anteil der Auspendler an den Erwerbstätigen am Wohnort, hat in Lippe die Gemeinde Leopoldshöhe mit 77,3 Prozent. Sie belegt in Nordrhein-Westfalen damit Rang 19 von 396 Städten und Gemeinden. Es folgen Schlangen, Schieder-Schwalenberg und Oerlinghausen. Die niedrigste Auspendlerquote hat Detmold (40,3 Prozent). Quantitativ verlassen täglich 14.320 Personen Detmold.
Die höchste Einpendlerquote, das ist der Anteil der Einpendler an den Erwerbstätigen am Arbeitsort, hat mit 77,2 Prozent der Bundeswehrstandort Augustdorf. Die Gemeinde belegt damit in Nordrhein-Westfalen Platz drei. In absoluten Zahlen: 4.700 Personen kommen täglich in die Gemeinde. Kalletal hat mit 40,6 Prozent die niedrigste Einpendlerquote (1.520 Personen).
In Lippe haben nur vier Städte und Gemeinden einen Einpendlerüberschuss: Das sind Augustdorf, Blomberg, Detmold und Lemgo. In der Pendlerrechnung sind neben den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auch Selbstständige, Beamte, geringfügig Beschäftigte und mithelfende Familienangehörige sowie Zeit- und Berufssoldaten enthalten. Zivildienstleistende und Wehrpflichtige fehlen.
Pressemeldung IHK Lippe Detmold