Technik und das Gesundheitswesen bilden die Schwerpunkte am Lüttfeld-Berufskolleg, das können die Schüler auch immer wieder ausprobieren.

„Von A wie Abi bis Z wie Zukunft“ – unter diesem Motto sind die vier Berufskollegs des Kreises Lippe in Detmold und Lemgo die erste Adresse für die berufliche Aus- und Weiterbildung: Neben der Berufsschule bieten sie eine Vielzahl unterschiedlicher individueller Bildungsmöglichkeiten. Im Rahmen einer Serie werden alle vier Standorte, heute das Lüttfeld-Berufskolleg, vorgestellt. Wer sich dann noch weiter informieren möchte, kann zum Anmelde- und Beratungstag am Samstag, 1. Februar, von 8.30 Uhr bis 12 Uhr in alle vier Berufskollegs kommen. Dort können außerdem auch Anmeldungen vorgenommen werden.

 

Am Lüttfeld-Berufskolleg in Lemgo (LBK) werden unter dem Motto „Mensch – Umwelt – Technik“ schon seit 1960 junge Menschen fit für eine spätere Berufstätigkeit gemacht. Das Spektrum reicht dabei von gewerblich-technischen Fachrichtungen über die Gestaltungstechnik bis hin zum Sozial- und Gesundheitswesen. Aktuell profiliert sich das LBK besonders bei der Ausbildung der Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik, aber auch im Bereich des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit oder dem Abitur-Bildungsgang Freizeitsportleiter.

 

Manfred Kreisel hat als Schulleiter einiges erreicht – und noch einiges vor

 

Manfred Kreisel ist seit rund 25 Jahren Schulleiter des LBK und hat in dieser Zeit viele unterschiedliche Entwicklungen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung nicht nur erlebt, sondern auch aktiv mitgestaltet. Als wesentliche Stationen sieht er zum Beispiel der Einsatz für den Bahnhaltepunkt Lemgo-Lüttfeld, der Ankauf des Handwerksbildungszentrums durch den Kreis Lippe – Eigenbetrieb Schulen oder die Schaffung der Forschungs- und Bildungsmeile als Grundlage für den heutigen Innovation Campus Lemgo: „An der Entwicklung und Einrichtung des Innovation Campus als einem der landesweit interessantesten und zukunftsfähigsten Vorhaben beteiligt zu sein, das vermittelt mir schon ein gutes Gefühl“, erzählt er. In diesem Zusammenhang sind ihm auch die Mitwirkung beim Institut für Kunststoffwirtschaft OWL, bei der cyberphysischen Fabrik (CPF), dem künftigen, gemeinsam mit der Astrid-Lindgren-Schule genutzten Berufsförderzentrum oder dem geplanten Innovation Spin wichtig.

 

Kooperation mit mehreren Partnern

 

Besonders stolz ist Kreisel auf die enge Kooperation mit diversen Partnern sowohl aus dem schulischen und auch dem außerschulischen Umfeld. Die alle aufzuzählen sei fast unmöglich, aber: „Das beste Beispiel ist die Lernfabrik Lippe 4.0 mit der neu geschaffenen CPF. Hier vermitteln wir gemeinsam mit allen Berufskollegs des Kreises Lippe sowohl gewerbliche als auch kaufmännische Inhalte auf höchstem technischen Niveau. Gleichzeitig schaffen wir mit der eigens entwickelten glOWLamp die Verbindung zur Technischen Hochschule OWL mit der SmartFactory und zur Lippe Bildung eG.“

 

Neue Lernmethoden im Fokus

 

Ein wichtiger Schwerpunkt der unterrichtlichen Arbeit am LBK liegt im Selbstorganisierten Lernen (SOL). Mit dieser Methode können die Schüler und Auszubildenden individuell ihr Lerntempo und ihren Lernweg bestimmen und so letztlich auch Mitverantwortung für den eigenen Lernerfolg übernehmen. „In zehn Jahren stelle ich mir ein Berufskolleg vor, das neben Präsenzlernen viel zeit- und ortsunabhängige modulare Aus- und Weiterbildungsinhalte anbietet“, so Manfred Kreisel.

 

Damit das funktioniert, spielen sowohl die aktuellste technische Ausstattung als auch die vielfältigen Möglichkeiten in der beruflichen Bildung eine wichtige Rolle. Das LBK bietet auch für Schüler ohne Schulabschluss die Möglichkeit, parallel zur beruflichen Orientierung bzw. Qualifikation alle allgemeinbildenden Abschlüsse bis zum Abitur zu erwerben bzw. nachzuholen. Und auch die zurzeit ca. 1.300 jungen Menschen, die am LBK eine betriebliche Ausbildung im Dualen System absolvieren, können parallel zur Ausbildung alle Abschlüsse bis zur Fachhochschulreife erwerben.

 

„Die Beispiele der Durchlässigkeit haben mich als ehemaligen Abiturienten eines Gymnasiums überzeugt, dass das Berufskolleg bis heute die absolut richtige Schulform für mich ist. Hier zählen weder kulturelle, religiöse oder soziale Herkunft und so unterrichten am LBK inzwischen etliche Lehrkräfte, die hier selbst früher Schüler waren. Das macht mich besonders stolz“, freut sich Manfred Kreisel abschließend.

 

Detaillierte Informationen gibt es unter www.lbk.lippe.de. Das Projekt Lernfabrik wird mit Mitteln des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms (RWP) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW gefördert. Das Projekt Inno-LIP wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus Mitteln des RWP-Programms durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW.

 

Bildungsangebote am Lüttfeld-Berufskolleg:

· gewerblich-technische Berufsschule für zahlreiche duale Ausbildungen

· unterschiedliche Klassen für Ausbildungsvorbereitung sowie Berufsfachschulen mit technischer oder sozialer Ausrichtung (1 Jahr bzw. 2 Jahre; Hauptschulabschluss bzw. Fachoberschulreife (auch mit Q-Vermerk))

· Berufsfachschule für Gesundheit/Erziehung und Soziales (2 Jahre; Berufsabschluss: Staatlich geprüfte/r Sozialassistent/-in = Qualifikation zur Betreuungskraft und mittlerer Schulabschluss (auch mit Q-Vermerk))

· Höhere Berufsfachschule Technik (3 Jahre, doppeltqualifizierend Berufsabschluss nach Landesrecht und Fachhochschulreife- Assistentenausbildung in Elektrotechnik, Gestaltungstechnik, Informationstechnik und Umweltschutztechnik

· Diverse Fachoberschulen mit technischer oder sozial/gesundheitlicher Ausrichtung (1 oder 2 Jahre; Fachhochschulreife), Medizinisch-technische Laborassistenten in Kooperation mit dem Klinikum Lippe (3 Jahre)

· Berufliche Gymnasien mit den Schwerpunkten Erziehung und Soziales, Gesundheit bzw. Freizeitsportleiter/-in (3 Jahre; Abitur)