Frank Stührenberg im Gespräch. Bild: PHOENIX CONTACT GmbH & Co.KG

Anlässlich einer hybriden Pressekonferenz von Phoenix Contact sprach CEO Frank Stührenberg über das vergangene Geschäftsjahr und gab erste wirtschaftliche Entwicklungen im laufenden Jahr bekannt. Auf Basis des weiterhin überdurchschnittlich hohen Auftragseingangs zeigte er sich zuversichtlich, dass das Unternehmen 2022 einen Umsatzzuwachs im zweistelligen Bereich erreichen könne.

 

2021 konnte die Unternehmensgruppe durch eine starke konjunkturelle Erholung länderübergreifend ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum von 26 Prozent verzeichnen. „2021 wird mit einem Plus von mehr als 610 Millionen Euro als Jahr mit dem größten Jahres-Wachstum in die Unternehmensgesichte eingehen “, so Stührenberg. Mit dem Umsatzanstieg waren einige Herausforderungen verbunden, insbesondere durch die angespannte Lage auf den Rohstoffmärkten. Engpässe bei Schlüsselkomponenten der Kunststoffherstellung, für Bauelemente auf dem Halbleitermarkt und bei Kupfer- und Stahllegierungen führten zu einer Materialknappheit, die sich auch auf die Lieferketten und Produktionsabläufe bei Phoenix Contact auswirkten. „2021 war ein Jahr der Extreme“, resümiert Frank Stührenberg. Der Gesamtumsatz 2021 betrug 2,97 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigte 20.300 Mitarbeiter weltweit. Das Investitionsvolumen umfasste 200 Millionen Euro.

 

Ende Februar 2022 erschütterte die Kriegssituation zwischen Russland und der Ukraine die Welt. Phoenix Contact reagierte mit einem sofortigen und umfassenden Lieferstopp und dem Einstellen aller Finanztransfers nach Russland. Zum 17. Mai 2022 hat das Unternehmen jetzt seine Produktions- und Vertriebsgesellschaft in Russland veräußert und stellt damit jegliche Geschäftsaktivitäten in dem Land ein.  „Es ist ein entscheidender und zugleich trauriger Tag für Phoenix Contact“, betont CEO Frank Stührenberg.  „Leider sind der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die damit verbundenen anhaltend schreckliche Ereignisse nach wie vor akut. Eine akzeptable Einigung scheint es uns in absehbarer Zeit nicht zu geben. Wir sehen aufgrund der Gesamtsituation sowie mit Blick auf unsere Haltung und unsere Werte keine andere Möglichkeit, als vollständig aus dem russischen Markt auszusteigen.“ Diese Maßnahmen wurden einstimmig zwischen Geschäftsführung, Beirat sowie Gesellschafterinnen und Gesellschaftern vereinbart.

 

Mit der Hannover Messe vom 30. Mai bis 2. Juni kehrt ein wenig Normalität ins Messegeschäft zurück: Nach zwei Jahren findet sie wieder in Präsenzform statt, wird nach Einschätzung der Deutschen Messe AG allerdings halb so groß sein wie 2019. Die Standfläche von Phoenix Contact in Halle 9 ist im Erdgeschoss unverändert gegenüber 2019. Als eines der Highlights zeigt das Unternehmen die intelligente Ladesteuerung Charx control modular, eine neu entwickelte Generation von Ladesteuerung für Elektrofahrzeuge. Der Controller bringt alle notwendigen Schnittstellen und Protokolle mit, um Energieflüsse zu lenken und mit den energieerzeugenden- und -verbrauchenden Lebens- und Arbeitsbereichen zu kommunizieren. So können Ungleichgewichte im Stromnetz identifiziert und durch Batterien der Elektrofahrzeuge ausgeglichen werden. Fuhrparks können somit als temporärer Energiespeicher genutzt werden.

 

Immer wichtiger für die Zukunft der Elektromobilität und den Ausbau erneuerbarer Energien als Bestandteil der Energiewende hin zu einer All Electric Society wird die Sektorenkopplung. Die Kommunikation zwischen Erzeugern, Netzen, Gebäuden, Ladepunkten und Fahrzeugen ist der Schlüsselfaktor. Dazu gehören die Integration der Elektrofahrzeuge in das intelligente Stromnetz, effiziente und nutzerfreundliche Geschäftsprozesse sowie das Management für Geräte und für Software-Updates für Betreiber von Ladeparks.