Lippes Wirtschaft entwickelt sich positiv. Das wirkt sich auch auf die Insolvenzen aus. „Das ist der tiefste Stand seit 16 Jahren. Die Konjunktur in Lippe ist gut. Die heimischen Unternehmen sind robust und wettbewerbsfähig“, freut sich Axel Martens, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). Die Insolvenzen waren 2016 sowohl im gewerblichen als auch im Privatbereich rückläufig. Insgesamt mussten im letzten Jahr 415 Betroffene den Gang zum Amtsgericht Detmold antreten. Das waren 11,9 Prozent weniger als im Vorjahr (NRW -4,5 Prozent).
„Uns freut nicht nur der Rückgang der lippischen Insolvenzen bei den Unternehmen. Der parallele Rückgang bei den Privatinsolvenzen zeigt, dass die heimische Wirtschaft vermehrt Arbeitsplätze anbietet. Dies trägt dazu bei, dass sich die Einkommenssituation der lippischen Bürgerinnen und Bürger verbessert“, interpretiert Martens diese positive Entwicklung.
Von der Gesamtzahl der Insolvenzen entfielen 111 auf Unternehmen (-15,3 Prozent). In erster Linie war der Handel mit 27 Fällen (2015: 24) betroffen sowie der Bau mit 23 Anträgen (Vorjahr 19). 18 Insolvenzen (Vorjahr 17) meldete das Gastgewerbe. Neun Anträge (Vorjahr 19) stellten Freiberufler sowie wissenschaftliche und technische Dienstleister. Im verarbeitenden Gewerbe waren acht (Vorjahr elf) Unternehmen betroffen. In diesen Unternehmen waren 618 Personen (2015: 577) beschäftigt.
30 Prozent der Unternehmen wurde in der Rechtsform der Gesellschaft mit beschränkter Haftung geführt. Knapp zehn Prozent der Betriebe war weniger als drei Jahre am Markt präsent.
Neben den Unternehmen beantragten 304 (-10,6 Prozent) weitere Schuldner die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Dabei handelte es sich fast ausschließlich um Verbraucherinsolvenzen.
Die aus diesen Verfahren angemeldeten voraussichtlichen Forderungen lagen bei 84 Millionen Euro, das waren 30 Prozent weniger als im Jahr 2015.
Pressemeldung IHK Lippe Detmold