Wie bereits berichtet, steht Bürgermeister Klaus Geise aus persönlichen Gründen nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung und wird bei der Kommunalwahl nicht erneut antreten. Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte Bürgermeister Geise, dass es sich bei der Entscheidung um einen schleichenden Prozess in den letzten Wochen und Monaten gehandelt habe, einen fixen Zeitpunkt habe es nicht gegeben, zunächst lediglich eine Grundtendenz.

 

Warum haben Sie die Entscheidung erst jetzt verkündet?

Rein rechtlich hätte ich mir damit Zeit bis zum Sommer lassen können, aber das wäre wohl im Hinblick auf den jetzt langsam beginnenden Wahlkampf zu kurz gewesen. Da brauchen alle Beteiligten natürlich eine gewisse Klarheit. Gegen eine frühere Bekanntgabe haben zwei Dinge gesprochen. Zum einen wollte ich in meiner Funktion weiterhin voll handlungsfähig bleiben, ohne der Bürgermeister „auf Abruf“ zu sein. Also arbeiten zu können, ohne das die Diskussion über eine Nachfolge das Tagesgeschehen überlagert. Und zum anderen gab es schlichtweg in diesen Tagen wichtigere Fragestellungen als meine persönliche Lebensplanung.

 

Warum haben Sie sich gegen eine erneute Amtszeit entschieden?

Die Gründe dafür sind rein persönlicher Natur. Den facettenreichen Beruf des Bürgermeisters übe ich auch nach 16 Dienstjahren immer noch sehr gerne aus. Die neue Wahlperiode geht jedoch bis 2025 – da wäre ich dann 67 Jahre alt und insgesamt 21 Jahre im Amt. Meine Einschätzung ist: Gerade in den Folgejahren der Coronakrise, die die Stadtpolitik und Verwaltung vor viele neue und große Herausforderungen stellen wird, macht ein Generationswechsel viel Sinn. Meine Entscheidung wäre aber auch definitiv ohne die Pandemie so ausgefallen. Wie sagt man so treffend: „Wenn es am schönsten ist, sollte man aufhören …“ – und so gehe ich im Herbst mit Freude aus dem Amt.“

 

„Der Diplom-Soziologe und Diplom-Verwaltungswirt kam 1991 nach einer beruflichen Station bei der Bezirksregierung Düsseldorf in seine Heimatstadt Blomberg zurück, wurde in der Stadtverwaltung unter anderem Betriebsleiter der Blomberger Immobilien- und Grundstücksverwaltung (BIG) und im Jahr 2000 durch den Rat zum Beigeordneten gewählt. Im Jahr 2004 setzte er sich in der Kommunalwahl gegen zwei Mitbewerber durch und wurde urgewählter hauptamtlicher Bürgermeister in der Nachfolge von Dr. Siegfried Pilgrim. Es folgten zwei erfolgreiche Wiederwahlen in den Jahren 2009 und 2014“, heißt es in Ergänzung auf der Seite der Stadt Blomberg.

 

Aktuell hat lediglich die CDU mit Susanne Kleemann eine Kandidatin für das Amt benannt, rund fünf Monate bleiben noch für den Wahlkampf, dann wird voraussichtlich am 13. September 2020 gewählt werden können. Die Sozialdemokraten haben somit noch genügend Zeit zur Benennung einer Kandidatin/ eines Kandidaten, wie eben auch die anderen Fraktionen die sich bislang noch nicht festgelegt haben.