Die Dorfausschusssitzung in Brüntrup am vergangenen Montag, dem 15.02.2016, war mit über 140 Bewohnerinnen und Bewohnern sehr gut besucht. Der Grund für diese hohe Frequenz lag an einem Tagesordnungspunkt, bei dem es um eine mögliche Schließung des Brüntruper Friedhofs ging.
Bürgermeister Klaus Geise führte zunächst in das Thema ein und erläuterte die grundlegenden Aspekte, die zu einer Neuaufstellung des Friedhofswesens in der Blomberger Großgemeinde führen sollen. Hierzu zählen insbesondere das veränderte Bestattungsverhalten (Tendenz zur Urnenbestattung – Verminderung des Flächenbedarfs), der Wunsch nach weiteren pflegeleichten und preiswerten Bestattungsmöglichkeiten sowie der bereits jetzt vorhandene deutliche Flächenüberhang. „Von den rd. 100.000 m² Fläche auf den elf Friedhöfen in der Großgemeinde sind ca. 86 % allgemeine Wege- und Grünfläche und nur 14 % real genutzte Grabfläche“, so der Bürgermeister.
Für den Vorschlag der Stadtverwaltung, dass unter Berücksichtigung der bestehenden Verträge auf dem Brüntruper Friedhof zukünftig keine Neubelegungen mehr stattfinden sollen und die Bestattungen in Cappel stattfinden könnten, konnte sich unter den Anwesenden keiner erwärmen, folglich wurde scharfe Kritik geäußert: „Nach Cappel gibt es weder eine Busverbindung noch eine sichere Fußwegverbindung. Der Friedhof ist auch ein Ort der Begegnung. Angesichts des Trends zur Urnenbestattung (inzwischen ca. 78 %) ist die Flächenreduzierung sicher sinnvoll, doch wird es in den nächsten Jahren keine Kostenreduzierung im städtischen Haushalt geben“, hieß es aus den Reihen der Dorfbewohner.
Trotz aller Kritik an dem Vorschlag der Stadtverwaltung gab es auch eine positive Tendenz. Den Brüntrupern ist ihr Friedhof offenbar so wichtig, dass eine Vereinsgründung zur Erhaltung des Friedhofs durch Unterstützungsunterschriften vorbereitet wurde. Gleichzeitig sicherte Geise den Brüntrupern zu, dass es eine Änderung des letzten Beschlussvorschlags der Hauptausschusssitzung vom 28.01.2016 geben wird, in der die Möglichkeit berücksichtigt wird, dass örtliche Vereine die Friedhöfe übernehmen können.
Ortsvorsteherin Susanne Kleemann (CDU) freute sich besonders über das starke Interesse junger Menschen den Friedhof zu erhalten, damit hätte sie nach eigener Aussage nicht in der Form gerechnet. „Erpicht sind wir natürlich nicht auf eine Vereinsgründung zur Rettung unseres Friedhofs, das kann nur eine letztmögliche Option darstellen“, so Kleemann.
Die Entscheidung über mögliche Schließungen von Friedhöfen in der Großgemeinde Blomberg, ist mit Sicherheit keine populäre und würde auch erst langfristig greifen. Die Nutzung zum Beispiel gebuchter Doppelgräber ist weiterhin möglich, lediglich Neubelegungen würde es nicht mehr geben. Aufgrund bestehender Verträge ist die Pflege seitens der Kommune noch weiterhin zu gewährleisten, ein „Dankeschön“, sofern es eines geben kann/ soll, ist vermutlich erst von nachfolgenden Generationen zu erwarten.