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Weltweit wurde der Weltgesundheitstag in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten dazu verwendet, öffentliche Aufmerksamkeit zu erzielen. Gerade diese ist im Falle vieler Erkrankungen notwendig, um Ausbreitungen zu verhindern und schnelle Arztbesuche zu ermöglichen. In diesem Jahr sollen unter anderem tabuisierte Probleme in den Mittelpunkt gerückt werden, die auch in der westlichen Welt noch längst nicht überwunden sind.

 

Chancen seit 1948

Bereits seit dem Jahr 1948 ist der Weltgesundheitstag dafür bekannt, auf unangenehme Wahrheiten aufmerksam zu machen. Über viele Jahre wurde daran gearbeitet, aktuell stark zunehmende Erkrankungen bekannt zu machen und damit präventiv tätig zu werden. Über viele Jahre war es das HI-Virus, welches im Fokus der Verantwortlichen stand. Hier sollte es möglich sein, besonders in der dritten Welt die weitere Ausbreitung zu verhindern. Obwohl nicht jene hohen Ziele erreicht werden konnten, die zu Beginn im Fokus der Verantwortlichen standen, so lassen sich doch deutliche Fortschritte auf dem Gebiet der Behandlung nicht verkennen, die bereits in den vergangenen Jahren als besonders bedeutsam eingestuft wurden.

 

Peyronie und Co.

 

Tatsächlich mangelt es nicht an tabuisierten Erkrankungen in unserer westlichen Welt, die dafür nur auf den ersten Blick viel zu aufgeklärt zu sein scheint. In der Praxis lassen sich verschiedene Beispiele anführen, an denen schnell deutlich wird, welches Potenzial für solche Kampagnen auch in Mitteleuropa vorhanden ist. So leidet etwa in Deutschland jeder 20. Mann in seinem Leben unter dem Phänomen der Peyronie. Dabei kommt es zu einer Verkrümmung des Penis, die mit besonderen Schmerzen verbunden ist.

Obwohl eine nicht einfache aber wirksame operative Behandlung angeboten wird, trauen sich viele Betroffene nicht, zum Arzt zu gehen. So entwickelt sich die Peyronie weiter, erreicht die nächsten Stadien und kann in dieser Situation oft nur noch schwer ursächlich behandelt werden. Die mechanische Behandlung, die in den letzten Jahren entwickelt wurde, könnte nun Abhilfe für die Betroffenen schaffen. Der PeniMaster genannte Extender konnte in einer medizinischen Studie seine Wirkungskraft unter Beweis stellen. Über einen Zeitraum von zwölf Wochen wurde das Hilfsmittel von den Teilnehmern einer Studie zwischen drei und acht Stunden pro Tag getragen. Auf diese Weise konnte die Krümmung im Durchschnitt um 31 Grad reduziert werden. In vielen Fällen reichte dies für die Betroffenen aus, um die Schmerzen zu reduzieren und wieder einen normalen Geschlechtsverkehr zu erleben.

 

Keine öffentliche Diskussion

 

Ein kurzer Blick auf die Debatte der Öffentlichkeit zeigt, dass die Peyronie dort überhaupt keinen Platz finden konnte. Auch hier kann von einem Tabu die Rede sein, welches bis dato noch nicht durchbrochen werden konnte. Durch dieses große Schweigen, welches beobachtet werden kann, wird es für viele Patienten noch schwerer, sich mit dem Problem nach außen zu wenden. Auch die Behandlung bei einem Arzt scheint dabei zunächst einmal sehr weit weg zu sein. Hier scheint ein ganz anderer Umgang mit der gesundheitlichen Problematik notwendig zu sein, um diese Schwierigkeiten auf Dauer aus der Welt schaffen zu können. Dies würde eine große Zahl von Behandlungen im frühen Stadium ermöglichen, die damit deutlich bessere Aussichten auf Erfolg hätten. Vor allem die nächsten Jahre werden zeigen, ob es sich dabei um eine Utopie handelt, oder ob ein solcher Ansatz gesellschaftsfähig durchgesetzt werden kann.