„Wir wurden zu einem Wohnungsbrand mit dem Stichwort „Menschenleben in Gefahr“ in die ehemalige Unterkunft der Johanniter-Unfall-Hilfe ins Paradies alarmiert. An der Einsatzstelle angekommen stellte sich die Lage folgendermaßen dar: Im rückwärtigen Bereich war eine starke Rauchentwicklung aus dem 1. OG wahrzunehmen. Des Weiteren befand sich eine junge Frau am Fenster und machte auf sich aufmerksam, teilte uns nach Befragen mit, das ihr Freund noch irgendwo in der stark verrauchten Wohnung vermisst sei. Sofort wurde die Menschenrettung mit mehreren Atemschutztrupps über Steckleitern von außen eingeleitet um die junge Frau zu retten, aber parallel auch ihren Freund zu suchen und zu retten. Es wurden zwei Abschnitte gebildet, zum einen die Menschenrettung im hinteren Teil des Gebäudes, der zweite Abschnitt beschäftigte sich mit der Brandbekämpfung von vorne in die Brandwohnung. Erschwert wurden die Maßnahmen durch die Vorgabe, dass der Treppenraum in Vollbrand steht. Beide Personen konnten schnell über Steckleitern gerettet werden.
Die vermisste Person (eine Puppe) war bewusstlos und wurde vor Ort durch die Helfer der Johanniter-Unfall-Hilfe Blomberg erfolgreich reanimiert. Die junge Frau erlitt nur eine leichte Rauchgasvergiftung. Anschließend wurde die Brandbekämpfung von vorne durch den Treppenraum und hinten über Steckleitern mit insgesamt 4 Atemschutztrupps vorgenommen. Zusätzlich bereitete man eine Überdruckbelüftung vor, um den Rauch aus dem Gebäude zu entfernen. Auf der anderen Seite des Gebäudes war die Drehleiter in Stellung gebracht worden und diente dort als Anleiterbereitschaft für vorgehende Trupps im Innenangriff. Da insgesamt mehrere Atemschutztrupps zum Einsatz kamen wurde der Atemschutzcontainer des Kreises Lippe zur Einsatzstelle beordert, um vor Ort die Flaschen direkt wieder füllen zu können. Im Einsatz waren sieben Fahrzeuge der Feuerwehr mit 31 Kameradinnen und Kameraden sowie fünf Helfern des Ortsverbandes Blomberg der Johanniter-Unfall-Hilfe mit zwei Krankentransportwagen.
Der Dank geht an das Team, welches diese geheime Alarmübung ausgearbeitet hat, die Helfer der Johanniter-Unfall-Hilfe Blomberg, die Presse, die Statisten, den Mitarbeiter des Feuerwehr-Ausbildungs-Zentrums des Kreises Lippe, sowie die Kameradinnen und Kameraden des Löschzuges Blomberg, die ihre Freizeit investiert haben um unter realistischen Bedingungen zu üben. Fazit zur Übung: Die Suche und anschließende Menschenrettung hat sehr schnell und präzise geklappt. Dies ist ein Zeichen für die gute Ausbildung“, fasst die Pressestelle der Freiwilligen Feuerwehr Blomberg die Geschehnisse zur letzten Einsatzübung zusammen.
Dem Dank können wir uns im Namen der Blomberger Bevölkerung nur anschließen, tatsächlich sind Übungen unter realistischen Bedingungen äußerst wichtig. Bei dieser Art von Übungen wissen zunächst nur ein paar Involvierte, dass es sich eben „nur“ um eine Übung handelt. Erst vor Ort, und dies auch noch nicht einmal direkt, erkennen die Einsatzkräfte nach und nach, dass es sich um eine Übung handelt. Erst dann fällt ein Teil des Drucks ab, gleichwohl die Überwachenden der Übung jeden Handgriff peinlich genau beobachten und auch bewerten. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse helfen dann im Ernstfall noch präziser und besser helfen zu können.