VösgenMit Schreiben vom 21.08.2016 erging von Herrn Heinz-Dieter Vösgen, stellvertretend für den Ziegler und Handwerkerverein Reelkirchen-Herrentrup-Höntrup-Wellentrup eine Anregung zur Neuaufstellung des Friedhofswesens in Blomberg. Genauer wird hier eine Rückstellung den Tagesordnungspunkt zur Neuaufstellung des Friedhofswesen betreffend gefordert. In der Begründung des Vereins heißt es:

 

„Ein Großteil der Mitglieder des Vereins und viele der Bürger der beteiligten Orte sind durch eine Einführung der beabsichtigten Neuaufstellung des Friedhofswesen in Reelkirchen, Herrentrup, Höntrup und Wellentrup betroffen. Vielen Bürgern der Orte, in denen der Friedhof und/ oder die Friedhofskapelle zur Debatte steht, (Rückbau /Stilllegung) die ihre
Friedhof und/ oder ihre funktionierende Friedhofskapelle gerne erhalten möchten‚ für P?ege- und Unterhaltungsarbeiten auf ihren Friedhöfen herangezogen werden sollen, ist den Betroffenen schwer zu vermitteln. Keiner der Betroffenen kann sich mit dieser geplanten Maßnahme zur Neuaufstellung des Friedhofswesen in Blomberg identifizieren. Das Solidaritätsprinzip wird außer Acht gelassen. Andere Stadtteile (Dörfer) jedoch, so auch die Bewohner der Kernstadt, werden davon ausgenommen allgemeine Pflege- und Unterhaltungsarbeiten auf ihren Friedhöfen zu leisten. Die Bestattungs- und Grabnutzungsgebühr‚ mit einer Ruhezeit von bis 30 Jahren‚ soll die Pflege- und Unterhaltung der Friedhofsanlagen durch den Friedhofsträger für die Ruhezeit gewährleisten. Eine ?nanzielle Einsparung durch Privatisierung der Pflegearbeiten wird unsererseits nicht gesehen und gewachsene dör?iche Strukturen werden
zerstört.“

 

Ferner wird in der Begründung die Frage aufgeworfen: „Wozu dann noch IKEK (Integriertes ländliches Entwicklungskonzept)‚ wenn Infrastruktur vorher zerstört wird?

 

Aus Sicht der Antragsteller sollen sich Rat und Verwaltung zu diesem sensiblen Thema gemeinsam Gedanken machen: „Bis eine neue Friedhofssatzung beschlossen wird sollte über die Einführung einer privaten allgemeinen Pflegemaßnahme auf den Friedhöfen in den betroffenen Orten Abstand genommen werden. Um Bestattungsabwanderung in Friedwälder der umliegenden Kommunen zu vermeiden, könnten auf allen Friedhöfen zusätzliche Bestattungsformen für p?egeleichte teilanonyme Urnengräber oder Rasengräber angeboten werden. Diese Überlegung sollte mit in eine neue Friedhofssatzung einfließen, dazu würden wir mehrheitlich unsere Zustimmung erteilen.“

 

Heinz-Dieter Vösgen machte in der Sitzung nach einmal persönlich darauf aufmerksam, dass es den Mitgliedern des Vereins nicht zu vermitteln ist, wenn Friedhöfe und Kapellen geschlossen werden sollen: „Wir wollen das gerne so erhalten, auch ohne das eine private Pflege übernommen wird.“ Auch äußerte er in dem Zusammenhang Kritik an den bisher ausgeführten Pflege-Arbeiten, diese seien nicht vorzeigbar.

 

Im Folgenden entstand eine Diskussion darüber, wie die Verwaltung als Beschlussvorschlag „Kenntnisnahme“ formulieren konnte. Sowohl Günter Simon (FBvB) „Friedhöfe sind gerade in den Ortsteilen Orte der Begegnung“, als auch Hans-Adolf Albrecht (FDP) „Ich kann mich zu 100% mit dem Antrag identifizieren“ und Friedrich-Wilhelm Meier (CDU) „Die Bevölkerung braucht eventuell noch mehr Zeit, da hier kein akuter Handlungsbedarf besteht, sollten wir diese einräumen“ brachten stützende Argumente vor.
Da es sich seitens des Vereins jedoch eben nicht um einen Antrag handelt, sondern um eine Anregung nach § 24 GO NRW, konnte darüber gar nicht abgestimmt werden, somit erklärt sich auch der verwaltungsseitig vorgeschlagene Beschlussvorschlag.

 

Kein Problem dachte sich Friedrich-Wilhelm Meier (CDU) und formulierte dann in der Sitzung im Namen seiner Fraktion einen Antrag. Über diesen konnte dann abgestimmt werden, im Ergebnis wurde er jedoch bei sechs Jastimmen von zehn Neinstimmen abgelehnt. Da es sich somit um eine reine Kenntnisnahme handelte, wird sich der Hauptausschuss in seiner Sitzung vom 5.10.2016 erneut mit der Thematik beschäftigen und auch weitere zwischenzeitliche Anregungen in das Gesamte einfließen lassen. Bürgermeister Klaus Geise machte deutlich: „Erst am Ende unserer Diskussionen werden wir eine Satzung verschriftlicht haben und über diese abstimmen können.