Geschäftsführer Roland Bent (Unternehmensbild)


Auf der Automatisierungs-Fachmesse SPS IPC Drives (28.-30. November 2017) in Nürnberg konnte Geschäftsführer Roland Bent anlässlich einer Pressekonferenz verkünden, dass Phoenix Contact die Schwelle zu einem globalen Umsatz von zwei Milliarden Euro überschritten hat. Getragen von einem dynamischen Umsatzwachstum von aktuell 11,5 Prozent erreichte das Unternehmen dieses Ergebnis zehn Jahre nach der ersten Umsatzmilliarde.
 
Nach einer eher verhaltenden Umsatzentwicklung in 2016, war im 4. Quartal 2016 bereits eine deutliche Marktbelebung zu spüren. Dieser anhaltend positive Trend hat sich 2017 zu einem Marktwachstum als auch einem Wachstum in Euro bei rund 11,5 Prozent entwickelt. Währungseffekte heben sich in der Jahresbetrachtung nahezu vollständig auf. Die teilweise turbulente Marktentwicklung – in einigen Bereichen beträgt das Wachstum mehr als 20 Prozent – hat zu erheblichen Herausforderungen in der Lieferkette geführt. Die Erfüllung der Kundenerwartung hat in dieser Situation für Phoenix Contact höchste Priorität und so immer noch ein hoher Grad des Lieferservice erreichen werden.
 
Betrachtet man die weltweite Umsatzentwicklung, dann gibt es über alle Märkte hinweg gute Wachstumszahlen. Der chinesische Markt hat sich nach drei Schwächejahren mit zweistelligem Wachstum deutlich erholt. Eine ähnliche Situation gibt es in den USA. Nachdem 2016 die US-Geschäftsentwicklung auf dem Niveau des Vorjahres stagnierte, zeichnet sich für dieses Jahr ein deutliches Wachstum im oberen einstelligen Bereich ab. Das gute Wachstum in Europa von 2016 setzt sich unverändert fort. Auch hier liegt es im oberen einstelligen Bereich. Deutschland ist mit 30 Prozent Anteil am weltweiten Umsatz immer noch der bedeutendste Markt für Phoenix Contact. Das derzeitige Wachstum in Deutschland bezeichnete Bent als außergewöhnlich:“ Erstmalig seit Jahren verzeichnen wir ein Umsatzplus oberhalb der Zehn-Prozentmarke.“
 
Der Absatzentwicklung wurde mit Investitionen im Produktionsbereich Rechnung getragen. So wurde die Produktionskapazität durch die Inbetriebnahme zweier neuer Produktionshallen am polnischen Standort in Nowy Tomysl mit einer Fläche von 23.000 qm erweitert.
 
In Summe werden die Aufwendungen für Investitionen in diesem Jahr wieder bei rund sieben Prozent und für Forschung und Entwicklung bei rund sechs Prozent des weltweiten Umsatzes liegen. Die Mitarbeiterzahl wird 2017 um rund 1200 auf mehr als 16.000 ansteigen. In Deutschland gibt es einen Personalaufbau von rund 500 Mitarbeitern. Aktuell gibt es keinerlei Anzeichen für eine Abschwächung der positiven Marktentwicklung, so dass von einem Umsatzwachstum von weiterhin etwas über zehn Prozent und damit einem absoluten Wachstum von über 200 Millionen Euro und einem Umsatz von 2,2 Milliarden Euro zum Jahresende ausgegangen werden könne.
 
In 2017 wurden über Phoenix Contact Innovation Ventures, dem unternehmenseigenen Corporate Venture Fond, der in Start-up-Unternehmen im Umfeld der Digitalisierung und Automation investiert, neue Beteiligungen getätigt. Derzeit gibt es damit fünf Beteiligungen, mit Minderheitsanteilen im Portfolio der Innovation Venture GmbH. Um einen breiteren Zugang zu potenziellen Beteiligungsoptionen zu erhalten, hat Phoenix Contact Innovation Ventures in zwei extern gemanagte Technologiefonds investiert. Zum einen in den Hightech Gründerfonds HTGF III aus Bonn und zum anderen als industrieller Ankerinvestor in den Technologiefonds OWL aus Paderborn.
 
Die Protiq GmbH als internes Start-up-Unternehmen hat sich auf ein Online-Plattform-basierendes Angebot von Dienstleistungen und Produkten der additiven Fertigung spezialisiert. Ziel ist es, neben dem Aufbau eines neuen Geschäftsfelds auch Erfahrungen im Umgang sowie im Betrieb von Online-Marktplätzen zu sammeln. Protiq bietet sämtliche Interaktionen auf Basis einer digitalen Kundenschnittstelle an, vom Verarbeiten der 3D-Daten des Kunden über eine umfangreiche Materialauswahl, die Online-Preisermittlung bis hin zum Logistik- und Bezahlprozess. Diese Plattform hat sich zu einem Marktplatz entwickelt, über den weitere Anbieter von komplementären Technologien bis hin zu direkten Wettbewerbern von Protiq ihre Leistungen anbieten. Damit ist ein echtes Eco-System für additive Fertigung entstanden.
 
Offene Steuerungsplattform für die digitalisierte Industrie
Auf der SPS IPC Drives hat Phoenix Contact die erste Industriesteuerung vorgestellt, die auf dem Konzept der PLCnext Technology basiert. Diese offene Steuerungsplattform trägt den Anforderungen Rechnung, die zunehmende vernetzte Strukturen und Cloud-Technologien in Punkto Sicherheit, Offenheit und Zusammenarbeit dieser Systeme mit sich bringen. Diese neue Industriesteuerung setzt auf einer Linux-Architektur auf, die um Echtzeitfähigkeit erweitert wurde. Somit werden die Vorteile der weltweit etablierten Linux-Betriebssysteme wie Systemintegrität, Stabilität und Sicherheit in der Kommunikation bei gleichzeitig größtmöglicher Offenheit und Flexibilität für die industrielle Automation nutzbar. Über die offene Plattform, können mehrere Entwickler aus unterschiedlichen Generationen und Programmierdisziplinen parallel an einem Steuerungsprogramm arbeiten. Während auf der einen Seite SPS-Programmierer in IEC 61131 beispielsweise die Ablaufsteuerung einer Anlage oder Maschine programmieren, können parallel einzelne Anlagenteile, wie Elemente mit optischer Mustererkennung oder Signalanalyse, in Hochsprache programmiert werden. Im Rahmen eines Early-Adopter Programms konnten mehr als 100 Kunden aus zwanzig Ländern bereits Erfahrungen mit PLCnext Technology sammeln.
 
 
 
 
 
Pressemeldung Phoenix Contact