Am Rafelder Berg im Kalletal besitzt der Landesverband bereits Windkraftanlagen, in den nächsten Jahren sollen weitere in Lippe folgen. Foto: LVL

Als der Landesverband Lippe 2021 sein Zukunftskonzept zur Konsolidierung seiner Finanzen vorstellte, war klar: es wird kein einfacher Weg zur „schwarzen Null“ bis spätestens 2031. Der Entwurf für die Haushaltssatzung 2024 macht dies nun erneut bewusst. Ihn zu erstellen, hat die Finanzabteilung im Zusammenspiel mit allen anderen Abteilungen und Einrichtungen vor große Herausforderungen gestellt. „Doch das Ziel bleibt im Blick und erreichbar“, war sich Verbandskämmerer Marcos Canosa bei der Einbringung des Haushaltes 2024 in der gestrigen Sitzung der Verbandsversammlung sicher.

 

An Herausforderungen mangelte es Canosa und seinem Team nicht: Die Personalkosten sind um rund eine halbe Mio. Euro gestiegen, für 2024 rechnet Canosa mit zusätzlich rund 630.000 Mehraufwand aufgrund von Tarifabschlüssen. Die Steigerungen bei den Sach- und Dienstleistungen sowie weiteren Aufwendungen summieren sich aufgrund der Inflation auf weit mehr als eine Mio. Euro. So war die für 2024 prognostizierte Zahl für den Haushalt nicht zu halten: „Es war klar, dass wir noch einige äußerst schwierige Jahre vor uns haben, bevor die Zahlen besser werden. Das ursprünglich schon geplante Minus in Höhe von 3,7 Mio. Euro wird noch weiter steigen. Wir rechnen unter dem Strich mit einem Ergebnis für das Jahr 2024 von -4,4 Mio. Euro“, teilte Canosa mit. „Erste Verbesserungen aus unserem Zukunftskonzept helfen uns, aber trotzdem konnten wir eine weitere Verschlechterung nicht verhindern,“ erläuterte Canosa.

 

Aus Sicht von Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast ist der Haushalt 2024 ein weiterer „Sparhaushalt“, der allen viel abverlangt: „Wir müssen nächstes Jahr eine weitere Durststrecke meistern, aber dieser Haushaltsplan zeigt mit Blick auf die Finanzpläne der Folgejahre auch, dass die Perspektive besser wird und wir unser Ziel der ‚schwarzen Null‘ fest im Blick haben.“

 

Die „Hausaufgaben“ für die nächsten Monate liegen für Düning-Gast und Canosa auf der Hand: „Wir müssen das Zukunftskonzept fortschreiben, die Eröffnungsbilanz als wichtige Basis für die Finanzplanung abschließen und die Aufwendungen für die Bildung von Rückstellungen reduzieren. Weil wir an all diesen Aufgaben aktuell arbeiten und die Ergebnisse in den Haushaltsplan eingehen, sind die Bedingungen für eine Genehmigung des Haushaltes 2024 durch unsere Aufsichtsbehörde aus meiner Sicht erfüllt“, hob Canosa hervor.

 

Der Haushaltsplan 2024 weist Erträge in Höhe von rund 27 Mio. Euro auf und Aufwendungen in Höhe von 31,4 Mio. Euro. Der Landesverband Lippe plant Investitionen in Höhe von insgesamt 16,1 Mio. Euro. Rund 8,5 Mio. Euro entfallen auf Baumaßnahmen (z. B. zur Attraktivierung des Areals am Hermannsdenkmal), auf Gutachten und Sofortmaßnahmen an den Teichen des Landesverbandes sowie auf Sanierungen oder Umbauten, u.a. bei der Burg Sternberg, im Landestheater oder in der Lippischen Landesbibliothek. 7,6 Mio. Euro sind für Investitionen in das Anlagevermögen vorgesehen, davon allein 4,0 Mio. Euro für die Beteiligung an Windkraftanlagen.

 

Pressemeldung: Landesverband Lippe