Für das Jahr 2019 haben Arztpraxen und Krankenhäuser 21 552 Schwangerschaftsabbrüche von Frauen mit Wohnsitz in NRW gemeldet. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 174 Fälle bzw. 0,8 Prozent mehr als 2018 (damals 21 378). Im Vergleich zum Jahr 2009 (23 143 Abbrüche) war die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche um 6,9 Prozent bzw. 1 591 Fälle niedriger. 2,7 Prozent oder 590 aller Frauen, die einen Abbruch vornehmen ließen, waren minderjährig, 59 Mädchen waren jünger als 15 Jahre.
Neun von zehn Frauen (90,0 Prozent) waren zum Zeitpunkt des Abbruchs 18 bis 39 Jahre alt; die übrigen 7,2 Prozent waren 40 Jahre oder älter. Mehr als die Hälfte der Frauen (58,9 Prozent) hatte vor dem Abbruch bereits mindestens ein Kind geboren. Darunter gab es 2 929 Frauen mit drei oder vier und weitere 440 Frauen mit fünf oder mehr Kindern. In 41,8 Prozent der Fälle erfolgte der Schwangerschaftsabbruch vor der siebten Schwangerschaftswoche; etwa drei Viertel (75,6 Prozent) aller Schwangerschaften wurden vor der neunten und 96,8 Prozent vor der zwölften Woche abgebrochen.
95,9 Prozent der Abbrüche erfolgten im Anschluss an die gesetzlich vorgeschriebene Beratung. Indikationen aus medizinischen Gründen und aufgrund von Sexualdelikten waren in 4,1 Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch. Nur aufgrund dieser Ausnahmetatbestände ist ein legaler Abbruch auch nach der vollendeten zwölften Schwangerschaftswoche möglich. 96,6 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche wurden ambulant in Arztpraxen und Krankenhäusern durchgeführt; 3,4 Prozent der Eingriffe wurden stationär in Krankenhäusern vorgenommen. (IT.NRW).