Zum ersten Heimspiel des Jahres begrüßte der TBV Lemgo die Füchse Berlin. Am Ende hieß es für die Mannschaft von Florian Kehrmann 29:34 gegen den Vierten der DKB Handball-Bundesliga. Bester Lemgoer Werfer war Tim Hornke mit acht Treffern.
Patrick Zieker, Tim Suton, Andrej Kogut, Rolf Hermann, Tim Hornke, Christian Klimek und Jonas Maier bildeten die erste TBV-Sieben für das erste Pflichtspiel nach der Winterpause. Lemgo nahm zunächst keinen Abwehr-/Angriffwechsel vor, Zieker agierte vorgezogen mit Fokus auf Topscorer Petar Nenadic, auch die Halbpositionen orientierten sich offensiv auf Paul Drux und Co.
Das erste Tor erzielten zwar die Gäste aus Berlin, doch der Ausgleich folgte prompt durch Suton. Im folgenden Angriff erzielte Kogut aus dem Rückraum sogar die Führung. 3:3 zeigte die Hallenuhr nach fünf gespielten Minuten, erst in der achten konnte Berlin 4:5 in Führung gehen. Im Angriff scheiterte der TBV nun des Öfteren an Berlins Kepper Silvio Heinevetter, obwohl er sich die Chancen gut herausgespielt hatte. Kogut kassierte eine Zeitstrafe und Kehrmann brachte Stenbäcken für Maier. Die Füchse waren mittlerweile mit 4:7 in Front gegangen. Doch auch nach einer Drei-Tore-Führung der Gäste ließ sich der TBV nicht abschütteln, blieb nach 15 gespielten Minuten mit 7:9 in Schlagdistanz. Doch dann bekam auch Hermann eine Zeitstrafe aufgebrummt, aber die TBV-Abwehr erkämpfte sich den Ball in Unterzahl, den resultierenden Tempogegenstoß verwandelt Hornke. Gleichzeitig bekam Donát Bartók seinen ersten Pflichtspieleinsatz und holte gleich einen Siebenmeter heraus, den Hornke gegen Heinevetter allerdings nicht unterbringen konnte. Ebenfalls über seinen ersten Einsatz in der heimischen Lipperlandhalle durfte sich Torhüter Mark van den Beucken freuen, der nach 18 Minuten für Maier kam. Beim Stand von 10:13 zückte der TBV-Trainer seine erste grüne Karte. In der Folge freute sich Bartók über sein erstes Bundesligator. Hornke legte gleich zwei feine Dreher nach und verkürzte auf 14:17 kurz vor dem Pausenpfiff. Mit einem 14:18-Rückstand ging es schließlich in die Kabine.
Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Kehrmann Stenbäcken und Hermann auf den Halbpositionen und Suton auf Mitte, der auch direkt auf 15:18 verkürzen konnte. Auf zwei Tore konnte der TBV zeitweise wieder herankommen, als Hornke einen Siebenmeter zum 18:20 verwandelte. In der Abwehr war es vor allem Berlins Nenadic, der den Lemgoern das Leben schwer machte und nach Belieben traf. Die Gäste zogen auf 19:24 davon und Kehrmann musste die nächste Auszeit nehmen, um das Spiel nicht schon aus der Hand zu geben. Der TBV-Trainer brachte Ionut Ramba in der Abwehr, doch sein Einsatz dauerte nur kurz, bekam er von den Schiedsrichtern schnell eine Zeitstrafe verpasst. Außerdem kam nun Azat Valiullin eine Viertelstunde vor Schluss ins Spiel, als die Füchse bereits 21:28 weggezogen waren. Doch die Lemgoer gaben nicht auf, kämpften sich auf 24:29 wieder heran. Als Hornke fünf Minuten vor Ende beim Strafwurf scheiterte, war die Messe für den TBV gelesen. 29:34 lautete schließlich der Endstand.
Velimir Petkovic: Ich bin sehr zufrieden. Es war nicht selbstverständlich, hier zwei Punkte zu holen. Ich habe im Vorfeld großen Respekt vor Lemgo gehabt. Die Mannschaft hat bei den Turnieren gut gespielt und war top vorbereitet. Wir haben uns zwei, drei Tage vor dem Spiel erst getroffen. Angst hatte ich nicht, denn ich habe ja eine gute Mannschaft. Aber großen Respekt dafür, wie flüssig und mit wieviel Tempo Lemgo gespielt hat. Deshalb bin ich sehr zufrieden mit den zwei Punkten.
Florian Kehrmann: Der Sieg geht sicherlich in Ordnung. Trotzdem bin ich sehr erfreulich überrascht über die Stimmung in der Halle. Die Zuschauer haben wirklich alles getan. Wir haben mit einer 5-1-Abwehr angefangen, um Berlin vor anderen Aufgaben zu stellen. Das hat auch gut geklappt und wir waren sogar in Führung, es mit zunehmender Dauer aber nicht geschafft, schnell zu wechseln. Vorne haben wir freie Chancen liegen lassen und waren leider am Ende der ersten Halbzeit mit vier hinten. Ich habe den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass mir die Leistung im Angriff richtig gut gefallen hat. Hinten fehlen dann zwei, drei Torhüterbälle. Da läuft man dann hinterher. Wir haben vielleicht ein bisschen überdreht nach der Halbzeit. Das war aber die einzige schlechte Phase im Angriff, wo wir auch einige technische Fehler. Das nutzt Berlin natürlich eiskalt und das hat uns dann das Genick gebrochen. Auch die Veränderungen haben nicht richtig gewirkt. Es gibt viele Gründe, warum wir das Spiel verloren haben, aber unsere Abwehr muss noch aggressiver werden, dann können wir auch unser sehr gutes Tempospiel mehr belohnen. Wir bereiten uns jetzt auf das nächste Spiel vor und nehmen die guten Dinge mit.
TBV Lemgo: van den Beucken, Maier; Månsson, Kogut (4), Ramba, Theuerkauf (3), Hornke (8), Stenbäcken (1), Hermann (3), Suton (4), Bartók (1), Valiullin (2), Klimek (1), Zieker (2), Ebner, Skroblien
29:34 gegen Füchse Berlin im ersten Heimspiel des Jahres
Februar 12, 2017