Der TBV Lemgo Lippe holt sich den vierten Sieg in Folge. In einem durch die Bank weg hochklassigen Spiel bezwingen die Lipper den Favoriten Rhein-Neckar Löwen mit 30:25. Die knapp 4.000 Fans in der Halle trugen ihren Teil zum Heimsieg bei und verwandelten die Phoenix Contact-Arena wieder einmal in einen Hexenkessel. „Jeder Spieler wird seine Aufgabe bekommen und dann hoffen wir, dass das Publikum als 8. Mann wieder voll hinter uns steht“, hatte TBV-Trainer Florian Kehrmann vor der Partie gesagt und alle, Spieler wie Fans, lösten ihre Aufgabe ausgezeichnet.

 

Zerbe und Reimann standen für Schagen und Elísson in der Startsieben, außerdem saßen mit Hangstein, Engelhardt und Geis drei Youngsters auf der Bank. Lemgo ging mit viel Leidenschaft und Einsatz ins Spiel, nach sechs Minuten erstmals in Führung und binnen weniger Minuten erhöhte der TBV auf drei Tore Vorsprung. Die Rhein-Neckar Löwen bissen sich ein ums andere Mal an der Lemgoer Deckung mit Johannesson im Tor die Zähne aus. Vor allem das Schweden-Trio im TBV-Trikot hatte erneut einen sehr guten Tag.

 

Carlsbogård und Cederholm schepperten im Angriff, und Johannesson stellte seine beiden Landsmänner im Löwen-Tor mit 13:8 Paraden in den Schatten. Ende der ersten Halbzeit führte der TBV Lemgo Lippe gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 17:14. Kaum angepfiffen, ging das Tore werfen auf Lemgoer Seite weiter. Theuerkauf erhöhte die Führung auf vier Tore und nahm die komplette Halle direkt wieder mit ins Spiel. Die Rhein-Neckar Löwen dagegen machten sich das Leben selber schwer, leisteten sich im Angriff mehrere technische Fehler und luden den TBV damit zum Tempospiel ein.

 

Das klappte bei den Lemgoern auch im Rückwärtsgang. Auch die Lipper hatten einige Ballverluste im Angriff, schalteten aber schnell um und ließen die Löwen nicht zu Gegenstößen kommen. Auf zwei Tore kamen die Gäste zwischenzeitlich noch einmal heran, für den Sieg aber nicht in Frage. Mit einer offeneren Deckung versuchten sie den Lemgoern den Ball abzunehmen oder sie zu Fehlern zu zwingen, doch der TBV spielte clever und konzentriert, und brachte die Führung so über die Zeit.

 

Schon sechs Minuten vor Anpfiff stand die ganze Halle und feuerte den TBV auf den letzten Metern an. Die letzten Lemgoer Treffer gingen auf das Konto von Reimann, der mit einem lupenreinen Hattrick den 30:25-Heimsieg perfekt machte. TBV-Trainer Florian Kehrmann war nach dem Spiel überglücklich: „Es müssen viele Dinge zusammenkommen, um eine Mannschaft wie die Rhein-Neckar Löwen zu schlagen.

 

Wir haben es geschafft, erneut eine unglaubliche Mannschaftsleistung zu zeigen und dieses Plus an Leidenschaft und Einsatz auf die Platte gebracht. Oft reicht das nicht, heute aber haben wir das gut kontrolliert und wir hatten heute vielleicht auch zwei oder drei Spieler, die das mit ihrer individuellen Klasse entschieden haben. Am meisten freue ich mich darüber, dass die Zuschauer schon ab der 54. Minute gestanden haben und uns zum Sieg getragen haben.“

 

TBV Lemgo Lippe: Johannesson, Wyszomirski; Elísson (n.e.), Kogut, Guardiola (3), Carlsbogård (7), van Olphen (1), Theuerkauf (6), Schagen, Zerbe (4), Cederholm (2), Hangstein (n.e.), Engelhardt (n.e.), Geis, Reimann (5), Baijens (2).