Angefangen hat alles mit der „Kreisschlauchpflegerei“: Vor 50 Jahren stellt der damalige Kreis Lemgo im Blomberger Weg 60 die Gebäude bereit, die Kreisschlauchpflegerei zog aus der Papenstraße aus und im Blomberger Weg ein. Heute befinden sich hier das Feuerwehrausbildungszentrum und die Leitstelle des Kreises Lippe. „Das Feuerwehrausbildungszentrum ist aus lippischer Sicht eine Erfolgsgeschichte: Es ist nicht nur die Schaltzentrale unseres Bevölkerungsschutzes, sondern der Garant für die gute Aus- und Fortbildung der Feuerwehren, auch jenseits der lippischen Grenzen. Ohne das große Engagement der zahlreichen Unterstützer wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen“, dankte Landrat Dr. Axel Lehmann den Beteiligten und den Ehrenamtlichen bei der Jubiläumsfeier.
Ein Rückblick: Schon Mitte der 1960er Jahre gab es erste Ideen, die Kreisschlauchpflegerei und die Lemgoer Feuerwache zusammenzulegen. Diese scheiterten zunächst – die Kreisschlauchpflegerei entstand am Lindenhauskomplex, die neue Feuerwache wurde am Regenstor in Lemgo gebaut. 1968 war der erste Bauabschnitt im Blomberger Weg fertig und die Kreisschlauchpflegerei nahm ihre Arbeit auf. Wenig später wurden hier auch Funkwerkstatt und Atemschutzübungsstrecke eingerichtet.
Nach und nach wurden an diesem Ort weitere Aufgaben gebündelt, beispielsweise wurde hier auch die Wartung und Reparatur der Atemschutzgeräte durchgeführt, später kam auch die Aus- und Fortbildung der Feuerwehrleute sowie der Ehrenamtlichen der Hilfsorganisationen und des Technischen Hilfswerks dazu. Schließlich wurde Anfang der 2000er die Brandsimulationsanlage in Betrieb genommen und auch die Leitstelle des Kreises Lippe bekam ihren Sitz im Blomberger Weg.
In den Jahren 2008 und 2009 folgten das Schulungszentrum, neue Fahrzeughallen sowie die neue Schlauchwäsche mit Übungsturm. Die aktuellsten Erweiterungen sind das neue Verwaltungsgebäude sowie neue Fahrzeughallen für den Rettungsdienst, die im vergangenen Jahr gebaut und in Betrieb genommen wurden. „Im Feuerwehrausbildungszentrum sind viele Aufgaben des Bevölkerungsschutzes gebündelt. Damit können wir nicht nur die Arbeit unserer Einsatzkräfte effektiver gestalten.
Sondern indem hier Haupt- und Ehrenamtliche Hand in Hand arbeiten, stärken und entlasten wir auch unsere Freiwilligen Feuerwehren“, ist Meinolf Haase, Fachdienstleiter des Bevölkerungsschutzes Kreis Lippe, überzeugt. Gerade das Ausbildungsangebot im Feuerwehrausbildungszentrum werde dabei sehr gut wahrgenommen: Allein 2017 wurden in der Brandsimulationsanlage des Feuerwehrausbildungszentrums mehr als 1.300 Einsatzkräfte ausgebildet.
Rund 600 davon kamen von Feuerwehren außerhalb Lippes nach Lemgo. „Das beweist auch, wie herausragend die Arbeit ist, die die ehrenamtlichen Ausbilderinnen und Ausbilder hier leisten“, betont Haase. Im Rahmen der Jubiläumsfeier wurde außerdem die neu erworbene „Cobra-Löschlanze“ an den stellvertretenden Kreisbrandmeister Manfred Behrens, stellvertretend für die lippischen Feuerwehren, übergeben.
Ein Vorteil des Systems: Um Innenbrände oder schwer erreichbare Brandstellen zu löschen, können die Einsatzkräfte die Löschlanze zunächst aus einem sicheren Bereichen von außen einsetzen und durch einen sehr feinen Wassernebel das Feuer bekämpfen und die Temperaturen erheblich senken. Danach ist ein Einsatz im Innenbereich mit wesentlich weniger Risiken verbunden. „Ein Aspekt, mit dem sich die Sicherheit der Feuerwehrleute vor Ort erhöhen lässt“, freute sich Behrens bei der Übergabe.