Die Wahrscheinlichkeit an einem Herzinfarkt zu sterben, ist für Frauen viel höher als für Männer. Dagegen erkrankten Männer während der Corona-Pandemie häufiger schwer an Covid 19 und starben auch häufiger an dem Virus als Frauen. Nur zwei Beispiele dafür, dass das Geschlecht bei Krankheiten und deren Verläufen oft eine erhebliche Rolle spielt.

 

Das Geschlecht hat sowohl Einfluss auf die Symptome, als auch auf die Wirksamkeit von Medikamenten – und dennoch gilt in der medizinischen Forschung und Therapie bisher in der Regel der Mann als Norm. Der Standardpatient, an dem Symptome beschrieben, Medikamente und Therapien entwickelt werden, ist 175 Zentimeter groß, 80 Kilogramm schwer und weiß.

 

Welche Folgen dieser eingeengte Blickwinkel auf Krankheit und Gesundheit von Menschen haben kann, zeigen Awa Naghipour und Laura Wortmann am 24. Oktober in ihrem Vortrag „Der Mann als Norm – Wie müsste eine geschlechtersensible Medizin aussehen?“. Die beiden Ärztinnen und Wissenschaftlerinnen arbeiten am bundesweit ersten Lehrstuhl für Geschlechtersensible Medizin an der Universität Bielefeld. Sie forschen und arbeiten daran, dass geschlechtersensible Aspekte in der medizinischen Forschung, Ausbildung und Behandlung Berücksichtigung finden.

 

Der Vortrag (L1500) findet in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle der Alten Hansestadt Lemgo am 24. Oktober 2023 von 19:00 bis 20:30 Uhr im Vortragsraum im Haus Wippermann statt. Nähere Informationen und Anmeldungen unter Tel. 05231/977-8030 oder im Internet unter www.vhs-detmold-lemgo.de.

 

Pressemeldung: VHS