Im Austausch mit den Unternehmerinnen und Unternehmern in Lemgo (v.l.n.r.): Tobias Vietz, Frank Limpke, Markus Baier, Stefan Sasse (Möller Feuerfesttechnik), Stephan Westerdick sowie Moderatorin Jenny Krumov (IHK Lippe). Quelle: M-Group

Über 40 Unternehmer:innen aus Lemgo diskutierten die Entwicklung ihrer Stadt mit IHK-Vizepräsident Stephan Westerdick, Bürgermeister Markus Baier, Kämmerer Frank Limpke sowie Wirtschaftsförderer Tobias Vietz. Anlass war das Kommunale Wirtschaftsgespräch, das die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) im Haus der Möller Feuerfesttechnik GmbH & Co. KG organisierte. Der Austausch zwischen den Betrieben und der Verwaltung steht im Fokus dieser IHK-Veranstaltungsreihe. Unternehmer:innen konnten bereits im Vorfeld anonymisiert Fragen einreichen oder sich in die Diskussion am Abend direkt einbringen. Themen waren unter anderem Mobilität, die energiepolitischen Pläne sowie die Entwicklung der Gewerbesteuer.

 

Die Kommunen in Nordrhein-Westfalen haben zurzeit finanziell viele Lasten zu tragen. Umlagen an andere Kostenträger und die Inflation und daraus resultierende Kostensteigerungen im Personal- und Sachbereich sind die Treiber. Seitens der Verwaltung musste daher ein Vorschlag zur Erhöhung der Grundsteuern und der Gewerbesteuer ab 2024 in den Rat der Stadt eingebracht werden. Mit dem Vorschlag reiht man sich in Lippe in die Steuersätze der Nachbarkommunen ein. Hierdurch werden für das kommende Jahr Mehreinnahmen von rd. 1,7 Mio. Euro erwartet, prognostiziert Kämmerer Frank Limpke.

 

Mobilität als eine Facette der Stadtentwicklung und wichtiger Faktor auf dem Weg zur Klimaneutralität sorgte für eine rege Diskussion. Die Erreichbarkeit von Betriebsstandorten und ein guter Verkehrsfluss wurden von allen Anwesenden, auch vor dem Hintergrund der Mobilitätswende, gefordert. Mit Blick auf einen Verkehrsmix mahnten die Teilnehmenden, dass die einzelnen Verkehrsmittel nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Umweltfreundliche Verkehrsmittel, wie beispielsweise der Rad- und Busverkehr, sollen in Zukunft eine deutlich größere Rolle spielen.

 

Bis 2035 sollen 25 Prozent aller Wege mit dem Rad bewältigt werden, skizziert Bürgermeister Markus Baier. Entsprechende Konzepte sowie ein neuer Verkehrsentwicklungsplan sind derzeit in Arbeit. Die anwesenden Unternehmen fragten nach, ob dafür flächendeckend mehr Tempo-30-Zonen angedacht sind. Markus Baier verwies darauf, dass in der Nähe von besonderen Objekten oder potenziellen Gefahrenstellen, wie beispielsweise Kitas, Geschwindigkeitsbegrenzungen sinnvoll sind. Es soll jedoch kein Flickenteppich entstehen, der den Verkehrsfluss negativ beeinflusst.

 

Die bis 2035 angestrebte Klimaneutralität im Bereich der Energiegewinnung möchte die Stadt auf Basis ihres in 2022 fortgeschriebenen Klimaschutzkonzeptes erreichen. Hierbei spielt der Ausbau des Fernwärmenetzes sowie der Ausbau der erneuerbaren Energiequellen eine wesentliche Rolle. Auch in den Ortsteilen wird geprüft, ob der Aufbau eines Nahversorgungsnetzes mit Fernwärme wirtschaftlich möglich ist.

 

Pressemeldung: IHK