4,9 Millionen Menschen sind 2022 in Nordrhein-Westfalen über die Grenzen ihres Wohnorts zur Arbeit gependelt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich des Welttages der Stadtentwicklung am 8. November 2023 mitteilt, waren das 1,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 4,4 Millionen Personen wohnten in der Gemeinde, in der sie auch arbeiteten. Mit Köln (357 299), Düsseldorf (325 865) und Essen (165 852) befanden sich drei NRW-Städte unter den zehn Städten mit den höchsten Einpendelzahlen Deutschlands.
Deutschlandweit pendelten im vergangenen Jahr 24,2 Millionen Personen (+1,8 Prozent gegenüber 2021) über die Grenzen ihres Wohnortes hinweg zur Arbeit. Nach München (514 601), Frankfurt am Main (455 045) und Berlin (454 353) pendelten die meisten Menschen zur Arbeit. Im Pendleratlas (https://pendleratlas.statistikportal.de/) stellen die statistischen Ämter der Länder deutschlandweit die Ergebnisse der Pendlerrechnung interaktiv dar. Unter anderem können hier Pendelverflechtungen zwischen einzelnen Städten und Gemeinden bzw. Gemeindeverbänden abgerufen werden.
KÖLN WAR DER STÄRKSTE EINPENDELKNOTEN DES LANDES NRW
In Nordrhein-Westfalen konzentrierte sich die Pendlermobilität auf zwei Hauptverkehrsachsen: Dabei handelt es sich um die Nord-Süd-Achse von Bonn bis Duisburg und die West-Ost-Achse von Mönchengladbach über das Ruhrgebiet bis nach Dortmund und Bielefeld. In 89 der 396 Städte und Gemeinden des Landes war die Zahl der einpendelnden Personen höher als die der auspendelnden (sog. Einpendelüberschuss). Die höchsten Einpendelquoten hatten Holzwickede (83,5 Prozent) und Bönen (79,2 Prozent), die niedrigsten Schmallenberg (32,9 Prozent) und Gronau (33,7 Prozent). Die höchsten Auspendelquoten gab es in Inden (85,3 Prozent) und Rheurdt (84,6 Prozent), die niedrigsten in Münster (26,9 Prozent) und der Stadt Aachen (30,1 Prozent).
Nach Köln, dem stärksten Einpendelknoten des Landes, pendelten 357 299 Personen aus dem Umland: Die meisten von ihnen hatten ihren Wohnort in Bergisch Gladbach (17 955) und in Leverkusen (16 117). Die zehn größten Einpendelströme nach Köln machten zusammen ein gutes Drittel (33,6 Prozent) aller Einpendelnden in die Rheinmetropole aus.
ERSTMALS IN DER PENDLERRECHNUNG: PERSONEN, DIE NACH LUXEMBURG ZUR ARBEIT PENDELTEN
Zum ersten Mal wurden in der Pendlerrechnung der Länder Personen berücksichtigt, die nach Luxemburg auspendelten. Insgesamt pendelten im vergangenen Jahr 910 Personen aus NRW nach Luxemburg. Die meisten von Ihnen wohnten in Köln (140) und Duisburg (60). Aus dem Bundesgebiet pendelten insgesamt 52 280 Personen nach Luxemburg. Die meisten von Ihnen kamen aus dem rheinland-pfälzischen Trier (8 940).
Diese und weitere interessante Ergebnisse stammen aus der Pendlerrechnung der Statistischen Ämter der Länder, in der tief regionalisierte Ergebnisse zu den pendelnden Personen für alle Gemeinden Deutschlands bereitstellt werden. Für Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Thüringen werden die Ergebnisse auf der Ebene der Gemeindeverbände dargestellt. Die Ergebnisse basieren auf Auswertungen der Merkmale „Wohnort” und „Arbeitsort” und stellen daher die potentielle Mobilität der pendelnden Personen dar.
Der Weg zum Arbeitsort muss nicht zwangsläufig täglich zurückgelegt werden. Nach den Erstergebnissen des Mikrozensus 2022 gaben 75,4 Prozent der Erwerbstätigen in NRW an, in den vier Wochen vor der Befragung ihre Erwerbsarbeit nie von zu Hause ausgeübt zu haben. Bundesweit waren es 75,7 Prozent. (IT.NRW)